Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 43, Blatt 29 [Neue Nr. 3438] (1889) Jerichow : [geologische Karte] / geognostisch und agronomisch aufgenommen durch H. Gruner
Entstehung
Seite
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62 Agronomisches.

Der geringmächtige, mehr oder minder sandige Torfboden am Plateaurande und auf einigen erhöhten, inselartig aus den Wiesen bei Wuster-Damm tretenden Flächen dient kleineren Ackerwirthen zum Anbau von Kartoffeln, Sommerkorn, Hafer und Gartenge­wächsen aller Art. Das Wild sucht hier ganz besonders seine

Nahrung.

Der Kalkboden.

Wie aus der Betrachtung der Karte hervorgeht, beschränkt sich der kalkige Boden in der Hauptsache auf einige zwischen den Ortschaften Sydow und Wuster-Damm gelegene Flächen, die als Acker und Wiese dienen. In ersterem Falle richtet sich der Werth des Bodens vor Allem nach der Lage die weder zu nass, noch zu trocken sein darf, nach dem Thon- oder Sand­gehalt und der mehr oder minder gleichmässigen Vertheilung des Kalks.

Unter günstigen Umständen gedeihen beinahe sämmtliche Feldfrüchte darauf gut, besonders aber die schmetterlingsblüthigen Pflanzen.

Unweit des von Wust nach Schmitzdorf führenden Weges überlagert kalkiger Humus(Moormergel) mit Nestern von Wiesen­kalk den Schliek(Thon) in nür dünner Decke, weshalb durch die Pflugarbeit eine gleichmässige Mengung des leichten Oberbodens mit dem strengen Untergrund herbeigeführt und ein recht ertrags­fähiger Boden erzielt wurde; denn der Kalk macht den Thon milder, befördert das Zerfallen der Erdschollen, vermehrt die Ver­dunstung und erhöht in Folge der schnellen Umsetzung des Humus die Temperatur des Bodens.