Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 43, Blatt 36 [Neue Nr. 3539] (1889) Schlagenthin : [geologische Karte] / geognost. und agronom. aufgenommen durch K. Keilhack ; Unter theilweiser Hülfeleistung das Culturtechniker Blüthner
Entstehung
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Geognostisches. 15

Ganz andere sind die Lagerungsverhältnisse am Schlagen­thiner Eichberge(Profil 2). Derselbe besteht aus geschichteten Sanden, Granden und Mergelsanden, die eine unter dem ganzen Berge liegende Geschiebemergelbank bedecken. Letztere tritt am Rande des Berges dicht beim Forsthause Eichberg, wo sie in einer als Kugelfang und Scheibenstand dienenden Grube auf­geschlossen ist, und am südlichen Theile des Berges zu Tage. Hier ist der Geschiebemergel ausserordentlich sandig ausgebildet.

Der Vehlener Berg(Profil 3) bildet eine mächtige Sand­masse, die den nur noch wenig mächtigen Geschiebemergel durch­ragt. Der letztere legt sich mantelförmig an die Ost- und West­seite an. Bei dem Dorfe Vehlen wird er zwar mehrfach unter Sand erbohrt, doch ist es wahrscheinlich, dass hier Sandüber­rutschungen, durch das steile Gehänge des Berges veranlasst, vor­liegen, denn südlich vom Dorfe findet man unter der ungefähr 2 Meter mächtigen sich gegen den Berg hin auskeilenden Mergel­schicht überall den Sand.

Nirgends, mit Ausnahme der in ihm angelegten Gruben, tritt der Untere Mergel als solcher, d. h. als eine kalkhaltige, thonige, mit viel Sand und grossen und kleinen Geschieben innig durchknetete ungeschichtete Bildung zu Tage. Vielmehr ist er überall bedeckt mit einer Verwitterungsrinde, deren untere Grenze meist wellig auf- und absteigt. Diese Verwitterungs­rinde, entstanden durch die Jahrtausende dauernde Einwirkung der Atmosphärilien, besteht zu unterst aus einem sandigen Lehme, der sich vom eigentlichen Mergel durch den völligen Mangel an kohlensaurem Kalke und durch die dadurch bedingte verschiedene Färbung unterscheidet. Während der Mergel nämlich in Folge seines 812 pCt. betragenden Gehaltes an fein vertheiltem Kalke eine gelbliche, hellere Farbe besitzt, ist der Lehm dunkler braun gefärbt. Ueber dem Lehme liegt der eigentliche Ackerboden, ein lehmiger bis schwach lehmiger Sand in einer Schicht von wechselnder Stärke. In ihm treten die thonigen Theile gegenüber den sandigen ausserordentlich zurück. Der oberste, durch den Pflug jährlich wieder umgelagerte Theil dieses lehmigen Sandes, die eigentliche Ackerkrume, unterscheidet sich von dem unteren,