Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 43, Blatt 36 [Neue Nr. 3539] (1889) Schlagenthin : [geologische Karte] / geognost. und agronom. aufgenommen durch K. Keilhack ; Unter theilweiser Hülfeleistung das Culturtechniker Blüthner
Entstehung
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20 Geognostisches.

In der Nähe der Ränder der breiten Schlickthäler und in der Umgebung vieler Thalsandflächen, die inselartig aus dem Schlick hervorragen, ändert der letzere seinen Charakter in der Art, dass sein Gehalt an thonigen Theilen ab-, sein Gehalt an gröberem Sande dagegen zunimmt. Mit dieser Aenderung der mechanischen Zusammensetzung verliert das Gebilde aber den An­spruch auf den Namen Thon und ist vielmehr, entsprechend ähn­lichen Bildungen im Diluvium, mit dem Namen Elblehm be­zeichnet und in der Karte von dem fetten Elbthone durch schräge Reissung unterschieden worden.

Der Uebergang zwischen beiden Bildungen ist ein ganz all­mählicher, und es lässt sich in der Karte deshalb die Grenze beider durchaus nicht immer scharf eintragen. Hand in Hand mit dem Sandigwerden des Schlickes geht eine Abnahme seiner Mächtigkeit. Bisweilen, so in der Nähe der Domaine Hagen, sind zwei oder mehrere der langgestreckten, in der Richtung des Thalverlaufes an­geordneten Thalsandrücken mit einander durch solche wenig mäch­tigen sandigen Lehme verbunden, woraus man also auf eine Fort­setzung dieser sandbankartigen Thalsandrücken in geringer Tiefe schliessen kann. Diese sandigen Schlickflächen liegen auch etwas höher, als diejenigen des fetten Thones, so dass man direct sagen kann, dass der Thongehalt mit der Erhebung über der Elbrinne ab-, der Sandgehalt dagegen zunimmt. Kine Bestätigung findet dieser Satz dadurch, dass an mehreren Stellen des Blattes, so zwischen Havemark und Wilhelmsthal und nördlich von Neuen-Klitsche Thalsandflächen sich finden, die eine durchaus

lehmige und bindige Ackerkrume besitzen©) Dieselben liegen

11/2 21/2 Meter höher als die Schlickrinnen und Thäler, und man hat sich ihre Entstehung zweifellos so zu denken, dass bei besonders starken Hochwassern das eigentliche Thal für den Abfluss ungenügenden Raum bot, und die Wasser deshalb auch auf die tiefer gelegenen Theile der Thalsandflächen aus­= traten und dieselben dünn überschlicekten. Der späteren Cultur­arbeit des Menschen mit Karst und Pflug ist dann die weitere Vermischung der thonigen Theile mit dem darunterliegenden