Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 43, Blatt 36 [Neue Nr. 3539] (1889) Schlagenthin : [geologische Karte] / geognost. und agronom. aufgenommen durch K. Keilhack ; Unter theilweiser Hülfeleistung das Culturtechniker Blüthner
Entstehung
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Geognostisches. 21

Thalsande und so die Herstellung einer lehmigen Sanddecke auf reinem Sanduntergrunde zuzuschreiben.;

Die Frage nach dem Alter aller dieser Schlickablagerungen ist leicht zu beantworten. Die Zeit des Elbschlammabsatzes nahm erst dann ein Ende, als den Elbwassern durch die Eindeichungs­arbeiten der Weg zur Havel hinüber abgeschnitten war. Im Redekiner Thale musste die Schlickbildung ein Ende mit dem Jahre erreichen, in welchem die enge Pforte dieses Thales zwischen der Ferchlander und der südlich davon gelegenen Diluvialinsel durch einen Deich gesperrt wurde, und ebenso im Genthiner Thale durch Anlegung der Deiche bei Parey. Der Charakter dieser Thäler als alter Elbläufe zeigt sich bei jedem der gegenwärtig allerdings seltenen Deichbrüche in diesem Gebiete; dann gehen wie vorher die Hochfluthen der Elbe, die Thäler in ihrer vollen Breite ausfüllend, zum Theil wieder nordöstlich auf Rathenow zu zur Havel. An jedem Deiche sind darum seit uralter Zeit die Lasten der Unterhaltung, Ausbesserung und Wiederherstellung nach erfolgten Brüchen auf alle diejenigen Gemeinden vertheilt, deren Aecker in dem Ueberschwemmungsgebiete desjenigen alten Flusslaufes liegen, den der Deich von der heutigen Elbe ab­getrennt hat.

An einigen Stellen, so dicht bei Altenplathow und bei der zur Domaine Hagen gehörenden Ziegelei, wurde bei den Bagger­arbeiten für die Erweiterung des Plauer Kanals ein eigenthümlich ausgebildetes Gestein aus den tiefsten Theilen der Genthiner Elb­rinne zu Tage gefördert: eine grünlich gelbe,.ziemlich leichte, zerreibliche Masse, die in zahlreichen kleinen Partien Vivianit (phosphorsaures Eisenoxydul) beigemengt enthält. In ihr finden sich bisweilen Stücke von Birkenholz, z. Th. mit Rinde, die ent­weder ganz und gar mit Vivianit durchzogen sind, oder einen gleichmässigen Ueberzug dieses an der Luft schön blauen, in der Erde weissen Minerals tragen.

Die chemische Zusammensetzung dieses als Eisenmoor be­zeichneten Gebildes ist die folgende: