Agronomisches, 29
2—4 pCt. wasserhaltigen Thones, ist aber. trotzdem ein guter Ackerboden, und diejenigen Gebiete, in denen er grosse Flächen im Zusammenhange bedeckt, wie z. B. die mecklenburgische Seenplatte, gehören zu den reichsten und gesegnetsten unseres Vaterlandes. Die Ursache liegt in zwei verschiedenen, aber doch im Zusammenhang stehenden Umständen: er enthält nämlich neben den 2—4 pCt. wasserhaltigen Thones, der den Boden bindig macht, nach Ausweis der Analysen eine ganze Anzahl von chemischen Stoffen, die für die Ernährung der Pflanze von Bedeutung sind, darunter Eisenoxyd, Kali und Phosphorsäure. Das hängt zusammen mit seiner Entstehung aus dem an diesen Stoffen reichen Geschiebemergel. Ebenfalls darauf gründet sich aber der grosse Vorzug dieses Bodens, einen Untergrund zu besitzen, der, wie es der Lehm und Mergel thut, dem Wasser gegenüber sich als nahezu undurchlässig erweist. In Folge dieser günstigen Eigenschaft bietet der lehmige Boden der Geschiebemergelflächen den Pflanzen zu ‚allen Jahreszeiten hinreichende Feuchtigkeit, die bei einem Höhenboden eine der Grundbedingungen für gutes Gedeihen der Feldfrüchte ist. Freilich kann aus gleicher Ursache in den wasserreichen Jahreszeiten der Boden so nass werden, dass schädliche Wirkungen sich einstellen.
Der Sandboden.
Der Sandboden gehört theils dem Diluvium, theils dem Alluvium, ersterer wieder entweder der Hochfläche oder der Niederung an.
Der diluviale Höhensandboden, aus Unterem Sande und Grande gebildet, ist auf Theile der wenigen Diluvialplateaus beschränkt. Er ist wegen seiner Unfruchtbarkeit, sowie wegen der Steilheit der Gehänge und der dadurch erschwerten Bestellbarkeit und Trockenheit grösstentheils bewaldet oder doch in jüngster Zeit, wie die beiden südlichen Drittel der Vehlener Berge, mit Kiefern
angeschont.
Der diluviale Niederungssandboden gehört dem Thalsande an. Da die Thalsandflächen meist 1—3 Meter höher liegen als die alluvialen Flächen, so liegt, noch dazu bei der künstlichen