Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 43, Blatt 11 [Neue Nr. 3138] (1895) Havelberg : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch F. Wahnschaffe 1886
Entstehung
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6 Geognostisches.

Westlich der Elbe wechselt seine Mächtigkeit ziemlich häufig und schwankt zwischen 320 Decimeter. Im Liegenden kommen häufig grandige, stark eisenschüssige Sande vor. Der Schlick hat an der Oberfläche meist eine braune Farbe, nach der Tiefe zu wird er meist fetter und besitzt eine blaugraue Farbe. Er wird in der Havelberger Umgegend vielfach abgebaut und zur Ziegelei verwandt. Wegen seines hohen Eisengehaltes giebt der Schlick einen rothen Stein. Es wurde nirgends ein Gehalt an kohlen­saurem Kalk im Schlick gefunden. Westlich von Räbel findet sich eine schwache Einsenkung, in welcher der Schlick an der Oberfläche bis zu einer Tiefe von 9 Deeimeter mit feinen Humus­theilchen durchsetzt ist und in Folge dessen eine tiefschwarze Farbe besitzt.

‚Grössere Torfablagerungen finden sich in der Niederung südlich von Wöplitz sowie in der Nordostecke des Blattes in dem sogenannten Post- und Raume- Luch. Nur an letztgenanntem Orte: wird derselbe in grösserem Umfange gewonnen. Er besteht dort aus einer ziemlich leichten Masse von zum Theil noch unzer­setzten Pflanzenresten, die jedoch so fest Zzusammengepresst sind, dass dieser Torf direct als Stichtorf verwendet werden kann.

Moorerde, ein Humusboden der nicht wie der Torf deut­liche Pflanzenreste mehr erkennen lässt und ausserdem reichlich mit Sand gemischt ist, kommt nur in kleineren Flächen westlich von Wöplitz vor.

Flusssand findet sich an einigen Stellen über dem allu­vialen Schliek. Auch die vielfachen Inseln, welche in der Süd­ostecke des Blattes in der Havel sich finden, sind als Flusssand zu bezeichnen. Sie bestehen aus einem schwach humosen, von Wasser durchtränkten, feinen Sande, der zuweilen Raseneisenstein im Untergrunde besitzt.

Der Dünensand oder Flugsand, welcher, wie dies schon der Name besagt, durch die Thätigkeit des Windes entstanden ist, stehtseiner Bildungsweise nach auf der Grenze zwischen Diluvium und Alluvium. Ein Blick auf die Karte zeigt sofort, dass er vorzugsweise in den grossen Sandgebieten, welche durch den Thalsand und Oberen Diluvialsand gebildet werden, vor­