Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 43, Blatt 11 [Neue Nr. 3138] (1895) Havelberg : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch F. Wahnschaffe 1886
Entstehung
Seite
9
Einzelbild herunterladen

Agronomisches. 9

trocknet, dass tiefe Risse auf dem Acker entstehen und die feinen Faserwurzeln der Pflanzen zerrissen werden. Da der Schlick meist sehr kalkarm ist, so ist in diesen Gebieten eine Melioration mit gebranntem Kalk sehr zu empfehlen, weil dadurch auch zu­gleich die Oberkrume gelockert wird. Diejenigen Flächen, in denen die oberste Schicht des Schlickes bereits als Ziegel-Material abgebaut worden ist, finden noch als Wiesenboden Verwerthung. An einer Stelle westlich von Räbel zeigt der Schlickboden an der Oberfläche eine schwarze humose Beschaffenheit. Die Bohrungen ergaben dort nachstehende agronomische Bodenprofile: HT7, HT9, E76. T8 T3 1,6 Ss N S

Hier zeigt der Humus eine saure Beschaffenheit. Diese Fläche

könnte durch Tieferlegung des Entwässerungsgrabens und Kalkung leicht meliorirt werden.

Der lehmige Boden.

Der ‚innerhalb des Blattes auftretende Lehm- bezw. lehmige Boden gehört durchgehends dem Diluvium und zwar dem Unteren Diluvialmergel an. ‚Der Lehm bildet zwar niemals als solcher die Oberkrume, sondern stets nur seine durch fortgesetzte Verwitte­rung und namentlich mechanische Ausspülung entstandene oberste Rinde, ‚ein ‚mehr oder weniger.lehmiger ‚bis schwach lehmiger Sand. Dieser für die ‚Landwirthschaft recht wohl geeignete, obwohl immerhin nur leichte Boden, findet sich in der Umgebung von Havelberg bei Toppeln, ‚Colonie Dahlen, am Dorfe Nitzow und bei der ‚Colonie ‚Friedrichswalde. Nachstehende Bodenprofile sind dort die gewöhnlichsten:

1867, DS6,/ 18T, DS 10: SCI SL SL5 SL.7 SM SM ‚SM SM

Ein derartiger Boden ‚ist ‚im Allgemeinen ‚wenig bindig, ‚hat aber den grossen Vorzug, den ‚das Wasser schwer durchlassenden Lehm ‚als Untergrund ‚zu haben, so ‚dass er selbst im Hochsommer noch eine gewisse Feuchtigkeit von unten erhält. Ausserdem aber

Blatt Havelberg, b