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besuch, das gesellige Leben überhaupt aber sehr erschwert. Zur Erhöhung der Wirthschaftskosten trägt noch der Umstand bei, dass es hier keine angesessenen Tagelöhner giebt, denn diesen fehlt jede Gelegenheit zum Erwerbe von Grund und Boden; die Gehöfte müssen daher viel Gesinde halten, welches hier nur durch hohe Löhne gefesselt werden kann, und kommt es wohl vor, dass in dringenden Fällen— zur Erntezeit— selbst die herumziehenden Handwerksburschen zur Arbeit herangezogen oder auch von der Herberge in Seehausen fortgeholt werden. Die Einzelhof- Verfassung bringt aber weiterhin insofern Nachtheil, als im unmittelbaren Bereiche des Gutes in der Regel der Boden nur unbedeutend wechselt, daher Saat- wie auch Erntezeit ziemlich zusammenfallen, und da bei dem grossen Mangel an Arbeitskräften gerade die Gewächse, welche eine hohe Bodenrente abwerfen, wie Zuckerrüben, Kohlarten u. s. w., nicht gebaut werden können, so erfährt der Anbau der Feldfrüchte eine grosse Beschränkung.
In agronomischer Hinsicht ist auf Blatt Werben Lehm- und Thonboden, lehmiger Sand-, Sand- und Humusboden zu unterscheiden. Wie im geognostischen Theile der Erläuterungen bereits hervorgehoben, gehören
Lehm- und Thonboden
auf dem Blatte ausschliesslich dem Alluvium und zwar dem durch die Elbe abgesetzten Schlick an, welcher als Farbenbezeichnung braune Reissung mit dem Buchstaben asl erhielt. Hinsichtlich der Verbreitung dieser Bodenarten und ihrer petrographischen Beschaffenheit ist bereits im geognostischen Theil Aufschluss gegeben, hier genüge daher, darauf hinzuweisen, dass im grossen Ganzen der Thonboden und seine Abarten die tieferen, Lehmboden die höheren Lagen einnimmt und Thonlehm das dazwischen liegende Gebiet erfüllt.)
Der Lehmboden besteht in einem innigen Gemenge von Thon und feinerem und gröberem, schon mit dem blossen Auge oder durch das Gefühl erkennbaren Sand, der durch Abschlämmen leicht daraus entfernt werden kann, nebst 3 bis etwa 7 pCt. Eisenhydroxyd und einigen Procenten Alkalien und alkalinischer