Agronomisches.
Lehmboden
findet sich auf dem Blatte nur im nächsten Bereiche des von Werben kommenden, durch die Ortschaften Wendemark und Lichterfelde sich hindurchschlängelnden sog. tauben Aland, zu beiden Seiten des durch Neukirchen führenden Weges und an einigen Stellen westlich von Wolterslage. Dieser Boden ist warm, thätig, mild, mürbe, in erwünschtem Grade durchlassend, überhaupt in jeder Beziehung fehlerfrei, befindet sich in hinreichend feuchter, vor Ueberschwemmungen geschützter Lage und eignet sich vorzüglich zur Tiefeultur. Für die hierher gehörigen Liegenschaften wird im Kreise Osterburg bei Benutzung als Ackerland pro Morgen ein Reinertrag von 16,5 Mark, als Gartenland 18,0 Mark . angenommen. Es gedeihen darauf ganz vorzüglich Handelsgewächse aller Art, Raps, Rübsen, Weizen, Gerste, Hülsenfrüchte, Klee und Rüben. Hier findet man auch die grössten und schönsten Obstgärten und zwar vorzugsweise mit Pflaumen- und Borsdorfer Aepfelbäumen bestanden, Bei Zunahme des Humusgehaltes bringt der Boden mit grösserer Sicherheit hohe Erträge an Gerste, wird daher als Gerstenboden I. Klasse bezeichnet oder auch zur II. Bodenklasse mit einem Reinertrage von 13,5 Mark berechnet. Am meisten Verbreitung besitzt der tiefgründige, weniger humose, daher mehr roth gefärbte Lehmboden und der sandige Lehmboden; er ist nicht zu streng, in erwünschtem Grade durchlassend und, obwohl allmählich der Sandgehalt des Lehms im Untergrunde zunimmt, und bei ca. 1,0 Meter Tiefe schon reiner Sand zum Vorschein kommt, ist er selbst in trockenen Jahren noch genügend feucht und daher sehr sicher in Roh- und Reinerträgen. Durch Zufuhr reichlicher Mengen von Stallmist, gebranntem Kalk oder Mergel
sowie geeigneten Handelsdüngern lässt er sich auf eine hohe Culturstufe bringen. So beweist beispielsweise die musterhafte Bewirthschaftung des Gutes Neu-Goldbeck, welche Erfolge bei einem solchen Boden sich erreichen lassen.
Nicht dringend genug kann daher bei der notorischen Kalkarmuth des rothen Lehm-Schlickbodens die Anwendung von Kalk und Thomasschlacke, d. h. des sog. Thomasphosphatmehls im