Geognostisches.
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bildet. Sehr sandige Moorerdeflächen, die auch als»humoser Sand« bezeichnet werden können, entstanden in der Gegend von Wilsnack und Legde dadurch, dass die als Wiesen oder Hutungen benutzten Ländereien umgebrochen und zeitweilig als Acker verwerthet und zu diesem Zwecke auch mit Sand überfahren wurden. Durch die rege Thätigkeit der dortigen Ackerwirthe sind überhaupt hier im Laufe der Zeit auf diese Weise viele weitverzweigte schmale Rinnen, sowie auch grössere Moorerde-, auch einige Torfflächen dem Anblicke jetzt entzogen worden und, da auch zum Theil hohe Dünen— wie an den schroffen Abstichen ersichtlich— abgetragen und die Unebenheiten des Thalsandes seit uralter Zeit ausgeglichen wurden, so hat das Terrain gegenwärtig eine wesentlich vereinfachte Gliederung erhalten.
In grösseren zusammenhängenden Flächen lagert Moorerde dem Karthan- Lauf‘ entlang 0,2— 0,4 Meter mächtig über und theilweise auch unter Elbschlick, andererseits mischte sie sich mit diesem in. so hohem Grade, dass sie auf der Karte bereits als »humoser Schlick« aufgeführt werden musste.
Wiesenkalk(ak) ist ein im Wasser durch Pflanzen vermittelter Kalkniederschlag, der dadurch entsteht, dass diese— wie auch die kieselschaaligen Diatomeen— dem im Wasser gelösten doppelkohlensauren Kalk Kohlensäure entziehen und ihn in unlöslichen einfach kohlensauren Kalk verwandeln. Auf Blatt Wilsnack tritt der Wiesenkalk nur an wenigen Stellen südwestlich und südlich von Gr. Lüben und südöstlich von Kuhblank in schwächeren Ablagerungen nesterweise unter Bedeckung von Moorerde und Schliek oder auch nur unter letzterem auf. Die Lagerungsverhältnisse zuerst genannter Stelle veranschaulicht be
reits das Profil Seite 12. Südlich von Gr. Lüben folgt auf
H2 T 3—5
HT 1—2 H 1—6
T 3—4 und südlich von Kuhblank: HT 0—2
K 1—2 K 2—5
alsdann: Ss sodann: S oder H.
Von Interesse ist. das Vorkommen des Wiesenkalks am Karthandeich nordöstlich von Rühstedt, dessen schon an anderer Stelle(Seite 11) gedacht wurde, weil er hier in höherer Lage
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