Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 43, Blatt 4 [Neue Nr. 3037] (1895) Wilsnack : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch H. Gruner 1887 u. 1888
Entstehung
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22 Agronomisches.

sammtheit einen wenn auch nicht grossen Humusgehalt besitzt, frei von Geschieben jeder Art ist, und durchschnittlich 0,8 Meter, im Maximum 3,0 Meter Mächtigkeit erreicht, dagegen zwar meist feinkörnigen, aber keinen werthvollen sog. nachschaffenden Sand enthält. Günstig ist. er auch insofern, als er feuchte Lage, im Liegenden meist Grand, freilich theilweise auch schweren, un­durchlässigen ‚Thon besitzt. Der Lehmboden des Diluvium ist frei von Humus, schliesst gewöhnlich viele grössere und kleinere Geschiebe ein, hat nur 0,21,0 Meter Mächtigkeit, sandigere Oberkrume, trocknere Lage und an Mineralfragmenten der ver­schiedensten Art reichen gröberen und feineren Sand, ausserdem als weiteres Pflanzennährstoffmagazin den Diluvialmergel im Liegen­den. Gewiss alles Momente, welchen hohe praktische Bedeutung nicht abgesprochen werden kann.

In agronomischer Hinsicht wäre der Lehmboden in tiefgrün­

digen, milden, humosen Lehm Boden 1. und 2. Klasse, in frischen und sandigen Lehm 4. und 5. Klasse und schweren, nasskalten Lehm 6. Klasse zu trennen. Abstufungen im

Werthe beeinflussen Tiefe der Ackerkrume, Mächtigkeit des Ober­bodens, Art des Untergrundes, Lage, Sicherheit vor Ueberschwem­mungen, Vorfluthverhältnisse, Entfernung vom Gehöfte u. a. m. Die Verbreitung dieser Lehm- wie auch der hierhergehörigen Thon-Bodenarten ergiebt sich in den überwiegendsten Fällen schon aus den Terrainverhältnissen, indem die. höheren Flächen mehr sandige, tiefer gelegene thonreichere und zugleich humose Be­schaffenheit zeigen. Freilich sind die Höhen-Unterschiede in diesem Terrain gering und hält es mitunter schwer, die Bodenqualität nur aus den Niveaucurven wenn sie auch im Abstande von 1,25 Meter folgen zu ersehen. Weiterhin geben die Signaturen für Wiesen, Hutungen, nasse und trockene Gräben, die Art ihres Verlaufes, ihre weitere oder engere Lage, ebenso die angegebenen Kolke und Deichanlagen, sehr werthvolle Winke. Denn Wiesen­flächen dürften stets schwere Lehm- und Thonböden, in der Nähe nasser Gräben, der Bäche oder Flüsschen humosen Lehm, oder Thon, oder mit Humus bedeckten Schlick und Flächen in der