Agronomisches. 23
Nähe der stets in niedrigem Niveau liegenden Kolke, wie auch durch zahlreiche trockene Gräben gekennzeichnete Terrains, ebenfalls schwere Bodenarten besitzen. Bezüglich der Hutungen können mannigfaltige Bodenverhältnisse vorliegen und enthalten sie entweder sehr schweren; trockenen, quelligen, nur theilweise sumpfigen, sehr unebenen, auf kurze Erstreckung wechselnden oder mit Sand bald mehr, bald minder bedeckten Boden, andererseits aber auch gutes Land, dessen Benutzung nur in dem Umstande begründet sein kann, dass ihre Entfernung vom Gehöfte zu gross ist oder der hohe Deich dem Vieh Schutz gegen die Witterung gewährt. Hierbei darf nicht unerwähnt bleiben, dass derartige Flächen in ihrer Benutzung auch wechseln, sie etwa 3—4 Jahre in der Koppel liegen, hierauf ebenso lange Zeit als Wiese und alsdann wieder als Acker dienen. Zur Anlage von Aussen- und Binnendeichen benutzte man ferner aus Sparsamkeitsrücksichten möglichst hoch liegende Terrains und dürften demnach in ihrer unmittelbaren Umgebung in der Regel die mittleren Bodenklasse überwiegen.
Milder, tiefgründiger Lehmboden(2. Klasse) lagert hauptsächlich in der Umgebung von Abbendorf und Rühstedtn seine Mächtigkeit beträgt hier 1—2 Meter und folgt ihm in der Regel grober Sand. Er ist warm, thätig, mürbe, in erwünschtem Grade durchlassend und gedeihen daher alle Culturpflanzen darauf vorzüglich. Man baut Weizen, Raps, Gerste, Klee, Erbsen, Wicken, Hafer u. a. m. Wird bei der Klassifikation der Reinertrag zu Grunde gelegt— wie bei der Katasterbonitirung—, so gestalten sich die Profilverhältnisse für die 2. Klasse mannigfaltiger. Den milden Lehmboden kann nämlich einerseits sandiger Lehm bedecken, andererseits Thon und Grand ihn unterlagern. In diesem Falle corrigirt aber der thonige Untergrund die geringwerthigere Oberkrume und bildet Grand natürliche Drainage.
Hierher gehörige Profile sind:
SL 24 HL 2-5 LE nd HM T 3—4 T 5—7
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