Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 43, Blatt 4 [Neue Nr. 3037] (1895) Wilsnack : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch H. Gruner 1887 u. 1888
Entstehung
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24 Agronomisches.

Ansehnliche Flächen nimmt auch der

Schwere Lehmboden(3. Klasse) auf dem Blatte zwischen Rühstedt und Lennewitz ein. Er ist nur mässig durchlassend und in nassen Jahren schwierig zu bearbeiten. Bei günstigen klima­tischen Verhältnissen und reichlicher Düngung bringt er aber vor­zügliche Ernten. Gefürchtet ist er aber, wenn Thon im Unter­grunde folgt, weil dieser im Frühjahr das Wasser zu lange anhält, die Saaten auswintern und der Ertrag zu unsicher ist.

Oestlich von Abbendorf folgt in der Regel auf:

512 L 811 TI S

An Feldfrüchten findet man darauf Weizen, Hafer, Futter­

gräser, Kleearten.

Sandiger Lehmboden kann theils der 4., theils der 5. Klasse angehören; er umlagert mantelförmig. die zwischen Bälow und Rühstedt gelegenen Sandrücken, zieht sich dem Karthandeich theilweise wie hei Gnevsdorf entlang, umrändert den Thal­sand westlich von Legde und findet sich weiter westlich zu beiden Seiten des von Wilsnack nach Gnevsdorf führenden Fuss­

steigs. Herrschende Profile sind: SL 46 und ST 2m LS 12$ S Bei dem zuletzt genannten Fusssteige folgt nach: 45 SL 79T darauf Ss

und gehört derartiger Boden hinsichtlich des Reinertrags in die 3. resp. 4. Klasse(Reinertrag 9 und 6 Mark pro Morgen), san­diger Lehmboden mit nachfolgendem Sand in die 5. Klasse(mit 3,6 Mark Reinertrag). Der verhältnissmässig niedrigen Lage und des feuchten Untergrundes wegen bringt der zuletzt genannte Boden noch gute Ernten, jedoch ist Weizen in manchen Jahren unsicher, Roggen die beste Winterfrucht, Gerste und Hafer liefern mittelmässige Erträge.

Schwerer, tiefgründiger Thonboden ist kalt, unthätig, in trockenen Jahren zu stark erhärtend und dabei schwindend, das