Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 43, Blatt 4 [Neue Nr. 3037] (1895) Wilsnack : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch H. Gruner 1887 u. 1888
Entstehung
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26 Agronomisches.

Dieser Boden bringt in der Hauptsache sog. süsse, nahrhafte Gräser hervor und tragen als Acker benutzte Flächen Weizen, Gerste, Hafer, Klee u. a. m., von denen letzterer jedoch viel vom Grase zu leiden hat.

Im Uebergange zum Sandboden sei hier der

Lehmige Sandboden(auch Lehm-Sand, Schlick-Sand, schlickiger Sand genannt) angefügt. Er liegt gewöhnlich trocken, hält die Feuchtigkeit nicht genügend an und nimmt des geringen Thongehaltes wegen nur wenig Wasserdampf aus der Atmosphäre auf, weshalb als Hauptfrüchte nur Roggen und Kartoffeln gut ge­deihen. Bei frischer Lage und stärkerer Oberkrume trifft man aber auch gute Gerste, Hafer, Erbsen und Wicken an. Die schlickige Oberkrume ist etwa 0,20,5 Meter stark und folgt dieser theils feiner, theils grober oder grandiger Sand, wie z. B. dicht bei Kl. Lüben. Hier besteht die Oberkrume strichweise auch nur aus schwach lehmigem Sand, in ca. 1,5 Meter Tiefe folgt aber Schlick.

Der Sandboden

gehört auf dem Blatte dem Thalsande(das), Flugsand(D) und Flusssand(as) an. Der zuerst genannte Sandboden besitzt lichte Farbe, ist feinkörnig, arm an Nährstoffen und wie die übrigen Sandbodenarten sehr durchlässig, bringt das aufgenommene Wasser schnell zur Verdunstung, absorbirt nur wenig Feuchtigkeit aus der Luft, erhitzt sich im Sommer sehr stark und strahlt die aufgenommene Wärme nur langsam wieder aus. Wegen der raschen Verdunstung des Wassers sind die Temperaturdifferenzen im Boden ziemlich hohe und leidet er im Sommer sehr durch kalte Nächte. Seine Bewirthschaftung bietet aus diesen Gründen Schwierigkeiten und muss er seinen Eigenschaften entsprechend sehr sorgfältig behandelt werden. Ist dies der Fall, so lohnt der Thalsandboden die auf ihn gewendete Mühe reichlich und lässt sich durch In­telligenz und Beharrlichkeit aus ihm eine viel höhere Rente er­zielen, als bei Boden von schwerer Beschaffenheit wie zwischen Rühstedt und Abbendorf der Fall, der in alter Cultur stehend bereits die Grenze des Möglichen im Ertrage erreicht hat, Und