Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 43, Blatt 4 [Neue Nr. 3037] (1895) Wilsnack : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch H. Gruner 1887 u. 1888
Entstehung
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Agronomisches. 31

Kiefern, sondern auch andere Bäume, wie z. B. Birken, Erlen, Pappeln, Eichen, Akazien u. a. und wählt man bei der Auf­forstung die Kiefer hauptsächlich aus wirthschaftlichen Gründen, weil hierfür Absatz vorhanden und der lose Boden im Winter durch das Nadeldach vor den Winden Schutz findet.

Oestlich von Kl. Lüben lässt sich in dem Dünenterrain u. a. die Flora beobachten, welche allmählich auf Flugsand Platz greift; man sieht, wie zuerst gewisse Flechten und Moose, dann das wilde Veilchen(Viola canina), das Stiefmütterchen(Viola tricolor parviflora), die Grasnelke(Statice armeria), der Bocksbart(Aira canescens), Sandhafer(Elymus arenarius), Sandriedgras(Carex

arenaria) u. a. sich einfinden.

Der Humusboden.

Die gewöhnlich von Landwirthen unterschiedenen Humus­arten: Acker- und Gartenhumus, Wald-, Heide-, Gras-, Moos­und Riethumus(Torf) sind sämmtlich auf dem Blatt Wilsnack vertreten; bei ihrer Besprechung kann man aber die ersteren aus­scheiden, weil diese nur humushaltige oder humose Krumen bilden, die etwa 26 pCt. Humus von dem Gewicht des Bodens enthalten.

Heidehumus findet sich dem Sande 0,10,2 Meter mächtig nordöstlich von Kuhblank und südlich hiervon nahe dem Bahn­damm aufgelagert. Er entsteht hauptsächlich durch das Heide­kraut(Calluna vulgaris), ist locker, trocken, krümelig, durch einen hohen Gehalt an Wachs und Harz ausgezeichnet und von schwärzlich-grauer bis schwarzbrauner Farbe. Er zersetzt sich sehr langsam, giebt zur Bildung von Ortstein(Humusfuchs) Ver­anlassung den er nesterweise in compacter oder lockerer Form (Ortsand) im Untergrunde enthält und ist sehr unfruchtbar, weshalb er auch als»todter Humus« bezeichnet wird.

Die Flächen, welche er auf dem Blatt einnimmt, sind ent­weder nur mit Heidekraut, oder in allerdings kleinerem Umfange-- mit dürftigen Holzbeständen bedeckt. Die bessere Cultur verhindert einmal die grosse Entfernung von den Gehöften, die erschwerte Düngerzufuhr und der Mangel an Meliorations­materialien, wie Mergel, Kalk u. s. w.