Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 43, Blatt 5 [Neue Nr. 3038] (1895) Glöwen : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch H. Gruner 1889
Entstehung
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6 Geognostisches.

secker Fliess« genannt) und mehreren aus Moorgründen kommen­den Gräben über Wilsnack durch die grossen Märsche und schliesslich nach Aufnahme der von Perleberg kommenden Stepnitz nach Wittenberg, wo sie sich in die Elbe ergiesst.

Hierbei sei nicht unerwähnt gelassen, dass der Lauf der Karthan vielfach künstliche Veränderungen erfuhr, besonders zwischen Plattenburg und Leppin. Hier fliesst sie schon seit alten Zeiten jedenfalls seit Bestehen des Raubschlosses Platten­burg auf einem die Wiesen zu beiden Seiten überragenden Damm und ist die Wasserkraft dem Betriebe einer Mühle dienst­bar gemacht worden.

Kräftigen, selbst in sehr trockener Jahreszeit nie versiegenden Zufluss erhält die Karthan durch einige starke Quellen in der Rinne zu Kunow; das Wasser fliesst so stark, dass die nur wenige 100 Schritt von der Chaussee entfernt angelegte Mühle stets reichlich damit versorgt wird.

Die innerhalb des Blattes auftretenden Bodenbildungen ge­hören dem Tertiär und zwar der miocänen oder Märkischen Braunkohlenbildung und dem Quartär an, welch letzteres sich in Diluvium und Alluvium. gliedert.

Die Verbreitung dieser Formationen wird. im grossen Ganzen schon durch die soeben geschilderten orographischen Verhältnisse bestimmt, denn Diluvium und Tertiär sind. wenige kleine Flächen ausgenommen, an die Hochfläche gebunden und zwar zeigt hier der Untere Diluvialmergel auf den Höhen des nördlichen und südöstlichen Blatttheiles, der Untere Sand dagegen auf der südlichen die grösste Verbreitung.

Das Obere Diluvium ist als Geschiebesand auf den Höhen östlich von Kunow, S. und O. von Kletzke und am Ostrande des Blattes zwischen Netzow und Vehlin zu finden.

Das Thal-Diluvium erscheint wie oben bereits erwähnt als Thalsand in der gesammten kleineren westlichen Hälfte des Blattes, soweit diese nicht durch alluviale Bildungen eingenommen ist, und wird beinahe zur Hälfte von mächtigen Flugsandbergen (Dünen), deren Entstehung jedenfalls bis in die Zeit des Thal­Diluvium hinaufreicht, bedeckt.