Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 43, Blatt 5 [Neue Nr. 3038] (1895) Glöwen : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch H. Gruner 1889
Entstehung
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Geognostisches. 9

gelagert war, 0,60,9 Meter mächtig, feiner, weisser Glimmersand; das Liegende bildete röthlich-braune Lette(ohne Formsand), welche ein zwar geringmächtiges Braunkohlenflötz, aber mit recht guter, grossstückiger Kohle, einschloss.

Das oberste Flötz enthielt sehr feine, sog.»knörpelige« Kohle, ähnlich Kienbrocke, aber mit guter Brennkraft; gleiche Kohle wurde auch an der Chaussee in dem zunächst dem Kartenrande liegenden Abbau gefördert, das zweite Flötz besass sehr gross­stückige Kohle und wurde die Förderung nur aus dem Grunde eingestellt, weil die Flötze stark nach der Wiese einfielen, das Deckgebirge in wasserführendem Sand bestand, und der Abbau demnach für die damaligen Verhältnisse mit zu grossen Kosten verknüpft war. Ueberhaupt ist im Ganzen auf der Kunower Feld­mark nur wenig Kohle gefördert worden und kam der Bergbau bald zum Erliegen, weil die Kohle meist zu kleinstückig war und jenseits der Karthan an den Steilgehängen bei Dölln und weiter­hin bei Gumtow sich solche von besserer Qualität fand und diese des geringen Wasserzuflusses wegen eine leichtere und billigere Förderung gestattete.

Soweit die bisherigen Untersuchungen es festzustellen ver­mochten, gehört die Braunkohle der Kunower Feldmark der oberen Abtheilung des Miocän, diejenige bei Dölln einer tieferen Etage desselben an.

Das am nordöstlichen Kartenrande in der tiefen Einsenkung unmittelbar an der Chaussee angegebene, 0,5. Kilometer lange Tertiär bildet das Liegende der oberen Braunkohlenbildung; es enthält kein Flötz, sondern nur sog. Schmierkohle, Kohlenlette, Form- und Glimmersand.

Auf den übrigen Hochflächen des Blattes war Tertiär nicht nachzuweisen und scheint dasselbe erst in mehr als 30 Meter Tiefe anzustehen, da die durchschnittlich 25 Meter tiefen, über 1 Kilometer langen Kiesgruben bei Bahnhof Glöwen, ein über 30 Meter tiefer Brunnen im Abbau Alt-Schrepkow und die Steil­gehänge zwischen Gr. Leppin und Kletzke nur Diluvialablagerungen erkennen lassen,