Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 43, Blatt 5 [Neue Nr. 3038] (1895) Glöwen : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch H. Gruner 1889
Entstehung
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12 Geognostisches.

der Chaussee bei Kunow; er folgt hier dem Rothen Diluvialmergel unmittelbar, ist sandig, im trockenen Zustande grau, in feuchtem bläulich-schwarz, arm an Geschieben, ausserordentlich hart und enthält in der Grube nahe der Chaussee 9,44, südlich hiervon 10,34 pCt. kohlensauren Kalk.

Der Rothe Untere Diluvialmergel bildet in der Hauptsache in zusammenhängender Platte, einschliesslich seiner Verwitterungs­rinde, entweder die Oberfläche der Diluvialplateaus unmittelbar, oder findet sich auf diesen unter Bedeckung von mehr oder minder mächtigem Unteren und Oberen Sande und auch nur Geröll- oder

kleineren Geschiebeanhäufungen vor.

In der gesammten, den mittleren Theil des Blattes einneh-> menden Hochfläche ist er von ziemlich gleicher Beschaffenheit, lebhaft roth gefärbt, mässig sandig, gewöhnlich geschiebearm, in seiner Gesammtmasse homogen und von grosser Mächtigkeit, da in keiner der zahlreichen, jetzt aber wieder verfallenen Mergel­gruben der liegende Sand erreicht wurde.

Besonders fetten und kalkreichen Mergel enthält der mittlere Theil dieser Hochfläche zu beiden Seiten, der Chaussee. Nach lehmigem Sand und sandigem Lehm in einer Mächtigkeit von 3 bis 8 Deeimeter folgt 34 Decimeter starker fetter Lehm, darauf Mergel von rother und bei feuchter Lage röthlich-grauer Farbe.

Vielfältig beobachtet man aber, dass er nach dem Ausgehenden

und demgemäss in tieferen Lagen, Einsenkungen und Rinnen thon­reicher wird; Bodenschwellen oder hügelige Erhebungen schliessen oft: Grand und Geschiebe in grösserer Zahl ein; letztere bilden häufig auch besondere Ablagerungen, die aber dem Ober-Diluvium

zugerechnet werden müssen.

Den bei der Schäferei unweit Kletzke seit längerer Zeit an­

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gesammelten grösseren Geschieben nach zu urtheilen, bestehen dieselben in der Hauptsache aus Graniten, Gneissen und silurischen Quarziten; sie finden sich über die ganze Hochfläche gleichmässig verstreut und sind Geschiebepackungen bisher nicht beobachtet, nur an der kleinen Torfwiese unmittelbar an der Kletzke- Zerni­