Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 43, Blatt 5 [Neue Nr. 3038] (1895) Glöwen : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch H. Gruner 1889
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14 Geognostisches.

Eine Eigenthümlichkeit des Mergels der Kunower Feldmark besteht ferner darin, dass die stark rothe Farbe sich gewöhnlich nur auf das Ausgehende beschränkt, nach dem Liegenden hin aber in Folge der nicht zur Oxydation gelangten Eisenoxydulsilicate _ mehr und mehr ins Graue neigt. Um der schädlichen Wirkung der letzteren auf den Pflanzenwuchs vorzubeugen und auch ein gleichmässiges Zerfallen herbeizuführen, verwenden daher die Acker­wirthe denselben nicht in frisch gegrabenem Zustande, sondern erst nach 1 bis 2 Jahren.

Bemerkenswerth ist das starke Anschwellen des Mergels in einigen Senken, wie z. B. zu beiden Seiten des Feldweges 1 Kilo­meter südöstlich von Beckenthin, während in einer dazwischen­liegenden Rinne das Tertiär erbohrt wird, ferner das Absetzen des Mergels in geraden Wänden gegen den Unteren Sand(z. B. Grube 1,65 Kilometer östlich von Kunow und 0,25 Kilometer nörd­lich von der Chaussee), ferner sein sprung- bezw. nesterweises Auftreten in Flächen Unteren Sandes(südlich der Windmühle am Wege von Kunow nach Alt-Schrepkow), wodurch seine gleich­mässige Verbreitung in den Unteren Sandterrains(z. B. südlich von Alt-Schrepkow und ungefähr 1,5 Kilometer von Kunow) zweifel­haft wird.

Der auf der Hochfläche nördlich von Glöwen inselartig aus Unterem Sande hervortretende und hier in mehreren Gruben auf­geschlossene Rothe Diluvialmergel enthält theils zahlreiche grössere Geschiebe(Grube auf der Höhe 0,75 Kilometer südöstlich von Storbeckshof), theils auffallend grosse Mengen von Grand und Kies(Grube am Feldwege und 1 Kilometer südsüdöstlich von obengenanntem Gehöft), sodass er als Grand- bezw. Geröllmergel, stellenweise auch nur als mergeliger Grand bezeichnet werden muss. Bei 100% C. getrocknet und grandfrei enthält dieser Mergel 16,76 pCt. kohlensauren Kalk, 29,12 pCt. Grand; in der Gesammt­substanz 12,97 pCt. kohlensauren Kalk. Trotzdem findet derselbe zur Mergelung Anwendung, wodurch aber die betreffenden Felder zz, B. Storbeckshof benachbarte Thalsandflächen Grand- und Steinbestreuung erhalten und dem Thalgeschiebesand, bezw.-Grand gleichen.