Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 43, Blatt 5 [Neue Nr. 3038] (1895) Glöwen : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch H. Gruner 1889
Entstehung
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20 Geognostisches.

Niederung. nördlich von Vehlin, trifft ferner aus derselben in einer grossen Zahl kleinerer nnd grösserer, vielgestaltiger, insel­artiger Partien hervor und bildet sehr wahrscheinlich unter den humosen Ausfüllungen des Thales selbst dessen tiefere Sohle. Wie bereits angedeutet, ist seine petrographische Beschaffenheit mit derjenigen des Oberen Sandes gleich; wie dieser ist er bald fein- bald grobkörnig oder grandig und führt oft grosse Mengen faust- bis kopfgrosser Gerölle und viele centnerschwere Geschiebe, welche stellenweise sehr zahlreich aus den nahen Torf- und Moor­erde-Ablagerungen herausragen.

In der Regel besitzt er einen bis zu etwa 5 Decimeter Tiefe reichenden Humusgehalt, der nach etwas höher gelegenen Flächen hin an Stärke ab-, nach. den niedrigen dagegen zunimmt. In Folge dieser Beimengung zeigt sich sein Feldspathgehalt gegen­über demjenigen des Oberen Sandes stärker verwittert und ist er bei feinkörniger Ausbildung grau und selbst weiss gefärbt. Seine Mächtigkeit lässt sich schwer bestimmen, da im Liegenden aus­nahmslos Unterer Sand ansteht; in einigen Aufschlüssen, wie z. B. nördlich von Vehlin und nahe der Gemarkungs- Grenze an dem von Vehlin nach Alt-Schrepkow führenden Fusssteige, wird aber sehr schön. geschichteter Unterer Sand schon bei 0,5 Meter Tiefe angetroffen.

Der Thalsand(das) gehört der oberdiluvialen Abschmelz­periode an und ist somit als das jüngste Diluvialgebilde aufzu­fassen. Er ist der sandige Absatz und das Umlagerungsgebilde der dem schmelzenden Inlandeise entströmenden, in den weiten Niederungen sich ansammelnden und zu grossen und breiten Strömen vereinigenden Wassermassen und erhielt seinen Namen mit Bezug auf das Vorkommen in den alten Stromthälern,

Wie ein Blick auf. die Karte belehrt, erfüllt er in Gemein­schaft mit Moorerde- und Flugbildungen, zu welch letzteren er. unmittelbar die Veranlassung gab, die gesammte Niederung des östlichen Theiles des Blattes und reicht östlich in der Karthan­Niederung bis zur Ortschaft Vehlin. Er charakterisirt sich haupt­sächlich durch die ebene Oberflächenform, den Mangel an Kalk, Schichtung und Geschieben, sowie grosse Feinkörnigkeit; öfters