Geognostisches. 23
gelegene, nur etwa 0,64 Hectar grosse Torflager verdankt seine Entstehung einem Spring und zeigt sich in der Mitte hoch gewölbt.
Moormergel(akh)— ein bald mehr, bald minder kalkiger, sandiger und thoniger Humus.— wird nur in einigen besonders nassen Wiesen in nächster Nähe der Karthan, nördlich und westlich von Vehlin, in den Eicholz- und Rade-Wiesen östlich von Plattenburg und in den sog. Rohr-Wiesen am Ceder-Bach als eine nur wenige Decimeter mächtige Schicht über Wiesenkalk oder Fluss-Sand und-Grand angetroffen; nur in der kleinen Wiese auf der Hochfläche 1 Kilometer südwestlich von Alt-Schrepkow besteht sein Liegendes aus Unterem Diluvialmergel.
Das Vorkommen des
Wiesenkalks(ak)— ein sehr feines Gemenge von Calciumcarbonat, humosen und thonigen Substanzen— schliesst sich im Allgemeinen dem Moormergel an, in dessen Untergrunde er nesterweise 1—7 Decimeter mächtig auftritt, doch findet er sich auch an mehreren Stellen nur unter Moorerde oder Torf und auch unter Flusssand. Der Wiesenkalk ist vegetabilischen Ursprungs und haben an seiner Entstehung einige Wasser- und Sumpfpflanzen, namentlich Post- Arten(Charae) den grössten Antheil. Nach den Untersuchungen Hassack’s ist es wahrscheinlich, dass eine ausgiebige Alkaliausscheidung durch die Pflanze die Zerlegung des gelösten Calciumbicarbonats unter Abscheidung von normalem Carbonat bedingt. Es gelang Hassack, diese Alkaliausscheidung im Sonnenlicht bei Charae und Oedagonium sicher nachzuweisen und betreffs der ersteren Pflanze darzulegen, dass sie im Stande ist, aus Kalklösungen beliebiger Zusammensetzung Calciumecarbonat in directem Sonnenlicht auszuscheiden und auf ihrer Oberfläche abzulagern.
PRINGSHEIM ist geneigt, die Kalkablagerung auf Wasserpflanzen als Folge der assimilatorischen Thätigkeit der Zellen anzusehen, indem er annimmt, dass jede assimilirende Zelle dem Calciumcarbonat unter geeigneten Umständen einen Theil der Kohlensäure, welchen sie zerlegt, zu entziehen vermag, während sie Calciumcarbonat auf ihrer Oberfläche niederschlägt.