Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 43, Blatt 5 [Neue Nr. 3038] (1895) Glöwen : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch H. Gruner 1889
Entstehung
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Geognostisches. 23

gelegene, nur etwa 0,64 Hectar grosse Torflager verdankt seine Entstehung einem Spring und zeigt sich in der Mitte hoch ge­wölbt.

Moormergel(akh) ein bald mehr, bald minder kalkiger, sandiger und thoniger Humus. wird nur in einigen besonders nassen Wiesen in nächster Nähe der Karthan, nördlich und west­lich von Vehlin, in den Eicholz- und Rade-Wiesen östlich von Plattenburg und in den sog. Rohr-Wiesen am Ceder-Bach als eine nur wenige Decimeter mächtige Schicht über Wiesenkalk oder Fluss-Sand und-Grand angetroffen; nur in der kleinen Wiese auf der Hochfläche 1 Kilometer südwestlich von Alt-Schrepkow be­steht sein Liegendes aus Unterem Diluvialmergel.

Das Vorkommen des

Wiesenkalks(ak) ein sehr feines Gemenge von Cal­ciumcarbonat, humosen und thonigen Substanzen schliesst sich im Allgemeinen dem Moormergel an, in dessen Untergrunde er nesterweise 17 Decimeter mächtig auftritt, doch findet er sich auch an mehreren Stellen nur unter Moorerde oder Torf und auch unter Flusssand. Der Wiesenkalk ist vegetabilischen Ursprungs und haben an seiner Entstehung einige Wasser- und Sumpf­pflanzen, namentlich Post- Arten(Charae) den grössten Antheil. Nach den Untersuchungen Hassacks ist es wahrscheinlich, dass eine ausgiebige Alkaliausscheidung durch die Pflanze die Zerlegung des gelösten Calciumbicarbonats unter Abscheidung von normalem Carbonat bedingt. Es gelang Hassack, diese Alkaliausscheidung im Sonnenlicht bei Charae und Oedagonium sicher nachzuweisen und betreffs der ersteren Pflanze darzulegen, dass sie im Stande ist, aus Kalklösungen beliebiger Zusammensetzung Calciumecar­bonat in directem Sonnenlicht auszuscheiden und auf ihrer Ober­fläche abzulagern.

PRINGSHEIM ist geneigt, die Kalkablagerung auf Wasser­pflanzen als Folge der assimilatorischen Thätigkeit der Zellen an­zusehen, indem er annimmt, dass jede assimilirende Zelle dem Calciumcarbonat unter geeigneten Umständen einen Theil der Kohlensäure, welchen sie zerlegt, zu entziehen vermag, während sie Calciumcarbonat auf ihrer Oberfläche niederschlägt.