Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 43, Blatt 5 [Neue Nr. 3038] (1895) Glöwen : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch H. Gruner 1889
Entstehung
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Geognostisches, 25

kopfgrosse und auch centnerschwere Klumpen, deren Lage im Sommer, bei grosser Dürre an dem kümmerlichen Wuchs des Grases leicht kenntlich ist. Seine hauptsächlichste Verbreitung besitzt er in den schon öfters genannten Rohr-Wiesen am Ceder­Bach, in denjenigen am westlichen Kartenrande zu beiden Seiten der nach Wilsnack führenden Chaussee, in den KEicholz-Wiesen östlich von Plattenburg, südlich von Roddan, zu beiden Seiten der Hamburger Eisenbahn bei Borchmannshof und am Ostrande des Blattes nahe der Karthan. An den zuerst genannten Punkten wurde er früher gegraben und verschmolzen und stammen aus jener Zeit ohne Zweifel mehrere, auf der Karte besonders an­gegebene Schlackenberge her. Durch braune Winkelzeichen und den Buchstaben ao ist als weiteres Alluvialgebilde auf der Karte

Haidehumus mit Ortstein angegeben. KErsterer ist das unvollkommene und daher meist mit noch unzersetztem Wurzel­geflecht gemengte Verwesungsproduct des Haidekrauts(Calluna vulgaris), zum Theil auch des Kienporstes und einiger anderer gerbstoffhaltiger Pflanzen. Er wird als kohlig-harziger Humus, bezw.»todter Humus« bezeichnet, weil er in Folge seines Gehaltes an Gerbstoff sowie an Wachsharz sich sehr langsam zersetzt. Er besitzt nur geringen Zusammenhang, ist blaugrau bis schwarz ge­färbt, arm an mineralischen Nährstoffen, 26 Decimeter mächtig und nur in geringem Grade löslich, nimmt wenig Wasser auf und verliert dasselbe bald wieder.

Sein Liegendes besteht grösstentheils in mit dünnen Humus­häutchen überzogenem Sand(sog. Bleisand), dem gelblicher oder durch humose Stoffe braun und schwarzbraun gefärbter, sehr fest verkitteter, 13. Decimeter mächtiger Sand, bezw. Sandstein nester­weise folgt. Diese Schicht ist so hart, dass sie selbst dem Ein­dringen der Kieferwurzeln widersteht und somit der Aufforstung grosse Schwierigkeiten bereitet. Der Luft und dem Froste aus­gesetzt, zerfällt der dichteste Ortstein nach einigen Monaten zu losem, braunem Sand und verbindet sich nicht wieder zu fester Schicht.

Der Ortstein ist auf dem Blatte ausschliesslich auf den Thal­sand beschränkt und trifft man ihn vorherrschend in dem von