Agronomisches. 29
4. an der Chaussee nahe der Windmühle nördlich von Glöwen:
Der Lehmboden ist schwer durchlässig und daher nass; durch Drainage wird er aber locker und sehr fruchtbar, da er alsdann den tiefer in den Untergrund dringenden Wurzeln und Wurzelfasern einen grossen Reichthum an mineralischen Nährstoffen bieten kann.
Hauptfrüchte sind hier: Raps, Weizen und Gerste.
In dem gesammten, dem Rittergute Kletzke zugehörigen Lehmbodengebiet, das sich von der Schäferei in nordöstlicher und südöstlicher Richtung bis an die Havelberger Chaussee erstreckt, wird folgende Fruchtfolge eingehalten:
Raps, Weizen oder Roggen, Erbsen, Roggen, Kartoffeln, Sommerkorn, Gerste, Klee.
Der Ertrag an Weizen beträgt in günstigen Jahren 50 Centner, in ungünstigen Jahren 30 Centner pro Hektar.
Der Boden erhält nur animalischen Dünger:— 500 Centner pro Hektar— und wurde, da er in guter Cultur steht, in die 2. Klasse(Kreis West-Prignitz) bonitirt; er neigt weder zur Krustenbildung, noch bei aufmerksamer Bestellung zur Verunkrautung.
In den übrigen Diluvialmergelgebieten ist die Beschaffenheit des Ackers ausserordentlich verschieden; am meisten ausgeglichen ist sie noch in den Feldmarken Zernikow, Gr.-Leppin, einem Theile von Kl.-Leppin und Kletzke, im übrigen aber unterliegt— wie gesagt— die Güte des Bodens auf geringe Erstreckung grossem Wechsel. Im Allgemeinen zeigt die Ackerkrume nur die äusserste Grenzausbildung des Lehmbodens, so dass sie nur als stark lehmiger oder lehmiger, zuweilen selbst nur als schwach lehmiger Sand(LS, LS, LS) bezeichnet werden kann. Feuchte, trockene oder nasse Lage des Bodens, die Mächtigkeit der beiden Verwitterungsschichten— lehmiger Sand und Lehm—, sowie des