Agronomisches. 31
dem Geschiebemergel zugehören— liegen die Verhältnisse etwas anders; diese Bodenarten sind zwar nicht unvermögend, bedürfen aber wegen der mächtigeren lehmigen Sanddecke zur Erzielung guter Ernten einer starken Düngung und ist Thomasmehl und Chilisalpeter höchst wirksam. Noch empfehlenswerther ist aber eine Melioration mit dem meist schon in geringer Tiefe erreichbaren Mergel, da hierdurch die Ackerkrume nicht nur für eine längere Reihe von Jahren den dringend nöthigen Gehalt an kohlensaurem Kalk und werthvollen, feinerdigen, mineralischen Nährstoffen erhält, sondern auch durch Vermehrung von Thonsubstanz bindiger und für die Absorption der Pflanzennährstoffe geeigneter gemacht wird.
Nachstehend mögen noch von mehreren Feldmarken kurze Angaben über Charakteristik, physische Bodenbeschaffenheit der Oberkrume und des Untergrundes, Bearbeitung, Hauptfrüchte, Fruchtfolge und zum Theil auch Erträge der in die 3. und 4. Klasse eingeschätzten, aus der Verwitterung des Unteren Diluvialmergels hervorgegangenen Bodenarten folgen.
Feldmark Zernikow, 0,5 Kilometer westlich des Gutes. Profil: LS 5—8
LT M
Im Untergrunde zahlreiche kleinere und grössere Geschiebe; aus der Ackerkrume sind sie meist entfernt. Ursprünglich war der Boden nass und ist nach erfolgter Drainage noch feucht zu nennen. Die Drains liegen 3!/2—4 Fuss tief im Boden in einem Abstande von 31/2 Ruthen.
Der Boden neigt etwas zur Krustenbildung und zur Verunkrautung durch Hederich, bei unaufmerksamer Behandlung auch
durch Quecke.
Fruchtfolge: Roggen—(auch Weizen— 40 Centner pro Hektar), Kartoffeln(340 Centner pro Hektar), Hafer(36 Centner), Erbsen(40 Centner), Roggen, Klee.
In dem angegebenen Umlauf erhalten die Früchte zweimal Zufuhr von Kunstdünger und zwar zu Hafer 8 Centner Superphosphat(18 procentig) nebst 21/2 Centner Chilisalpeter; zu Erbsen