Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 43, Blatt 5 [Neue Nr. 3038] (1895) Glöwen : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch H. Gruner 1889
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Seite
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38 Agronomisches.

der genannten Windmühle, enthalten den lehmigen Sand in einer Stärke von 68 Deeimeter. 0,7 Kilometer nördlich vom Krug zu Gr.-Welle ist. er 39 Deecimeter, 0,8 Kilometer südöstlich von Beckenthin jedoch 915 Decimeter mächtig und stellen sich hier im Untergrunde vielfach lehmstreifige Sande ein.}

Wenn dieser Boden sich in seiner Oberkrume auch vom wirklichen lehmigen Boden kaum unterscheidet, so verhält er sich doch infolge des mangelnden Lehm- und Mergel-Untergrundes bei weitem ungünstiger. Sobald die Frühjahrsfeuchtigkeit noch nicht verschwunden ist, entwickelt sich zwar die Saat darauf recht hoff­nungsvoll, allein durch den bis in grosse Tiefe völlig durch­lassenden Untergrund tritt bald Trockenheit ein und ist daher der Ertrag wenn nicht sehr starke Düngung erfolgt nur gering. Winterroggen, Kartoffeln und Heidekorn bilden darauf die Haupt­früchte und lohnt der Anbau von ‚Roggen nur bei Lupinenbau als Vorfrucht bezw. Gründüngung.

Der reine Sandboden auf der Hochfläche wäre zunächst in Sandboden des Oberen und Unteren Diluvium zu scheiden, eine Trennung, welche aber in agronomischer Hinsicht an Bedeu­tung verliert, wenn wie dies meist der Fall der erstere den letzteren in nur dünner Decke überlagert oder nur durch Ueber­streuung mit meist ei- bis faustgrossen Steinen zu erkennen ist. Reinem Unterem- Sande(ds) begegnet man oberflächlich auf dem Blatte nur südlich von den Kiesgruben auf dem Scharfen-Berge bei Glöwen. Da seine Mächtigkeit, mit geringen Ausnahmen, nach vielen Metern rechnet, so leidet er sehr an Trockenheit und kommen daher die in ihm enthaltenen verwitterungsfähigen, an Pflanzennährstoffen reichen Silikate nicht zur Wirkung. Dieser Boden ist daher aufgeforstet und mit Kiefern bestanden, welche zu beiden Seiten der Hamburger Eisenbahn in ebener, frischerer Lage und bei etwas humoser Oberkrume befriedigenden Wuchs besitzen, nördlich hiervon aber zu sehr an Dürre leiden. Wegen ungenügender forstlicher Pflege und bei dem Mangel jedweder humoser Oberkrume ist ausserdem der Sand zu leicht beweglich, wird vom Winde weithin fortgeführt und zu hohen Dünenzügen angehäuft,