Part 
Grad-Abtheilung 43, Blatt 5 [Neue Nr. 3038] (1895) Glöwen : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch H. Gruner 1889
Place and Date of Creation
Page
51
Turn right 90°Turn left 90°
  
  
  
  
  
 
Download single image

Agronomisches, 51

Gewöhnlich baut man nach 2jähriger Brache zweimal hinter­einander Roggen, danach Hafer und erntet pro Hektar 26 Centner Roggen in guten Jahren, Hafer 12 Centner.

Der sehr beträchtliche, dem Dünensande zukommende, durch die gelbe Farbe mit dem Buchstaben D in seinen Grenzen kenntliche Theil des Sandbodens ist soweit derselbe den Gütern Plattenburg, Quitzöbel, Kletzke und Kl.-Leppin zugehört mit wenigen Aus­nahmen zwar gut aufgeforstet und mit Kiefern bestanden, welche trotz der Trockenheit einen Wuchs besitzen, der sich von demjenigen auf feucht gelegenen Thalsandflächen oft kaum unterscheidet, in den Flugsandgebieten der Gemeinden Vehlin, Bendelin, Kletzke, Grube, Roddan und besonders Glöwen hingegen sieht es grösstentheils trostlos aus. Hier fehlt. entweder überhaupt jede Aufforstung, oder sie ist sehr spärlich, zum Theil auch nach der Abholzung und früherer rücksichtsloser Streuentnahme nur schwierig ausführbar. Von Jahr zu Jahr gräbt man übrigens die Dünen mehr und mehr ab oder ebnet sie ein, um sie in Acker umzu­wandeln, jedoch zeigt sich auch hier, dass es in keinem Falle

rathsam ist, den Flugsand seiner eigentlichen Bestimmung als

Waldboden zu entziehen, weil wie gesagt derselbe, einmal zum Spiel des Windes geworden, sehr schwer wieder aufzu­forsten ist und der Ertrag des so geschaffenen trockenen Ackers die darauf verwendeten Mühen und Kosten besonders die starke animalische Düngung wenig oder gar nicht lohnt. Nur zu leicht bemächtigt sich bei trockener Witterung der Wind des mühsam durch humose Stoffe etwas befestigten Sandes, überschüttet damit nahe gelegene bessere Grundstücke, reisst strichweise Ver­tiefungen in den jungen Acker und häuft ihn von neuem wellen­förmig auf das mit grossen Opfern eingeebnete Land an.

Den schönsten Waldbeständen begegnet man auf dem Flug­sande in den trefflich bewirthschafteten

Plattenburger Forsten, in welchen aber auch seit Gene­rationen keine Streuentnahme stattfand, wodurch sich eine mehrere Decimeter mächtige Waldhumusschicht bilden konnte. Man erblickt daher selbst auf den hohen, steil abfallenden Flugsandbergen wie z. B. den Heu-Bergen an dem Westrande des Blattes, nahe

d*