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Grad-Abtheilung 43, Blatt 5 [Neue Nr. 3038] (1895) Glöwen : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch H. Gruner 1889
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54 Agronömisches,

Waldboden häufig einer Scheunentenne gleicht. Ein geregelter Forstbetrieb findet hier nicht statt, jeder Eigenthümer nimmt nach Bedarf und an denjenigen Stellen zuerst, an welchen das Holz trocken zu werden anfängt. Schädigungen durch Raupenfrass kommen öfter vor.

Ausserdem verwerthet die Gemeinde Glöwen den Kies durch Verkauf an die Berlin- Hamburger Eisenbahn- Verwaltung zu 50 Pfennige pro Schachtruthe. Welche ungeheuren Massen Kies

den dortigen Gruben seit dem Bau der genannten Bahn bereits entnommen sind,dafür bilden die über 1 Kilometer langen, bis 100 Schritte breiten und 1520 Meter tiefen Gruben den spre­chendsten Belag. Der Kies findet sich hier in jeder Qualität, von kopfgrossen Geröllmassen an bis herab zum grandigen Sand, ebensowenig fehlt sehr feiner Sand, welcher mit dem Kies ent­weder wechsellagert oder in demselben in mehreren Metern Mäch­

tigkeit nesterweise auftritt.

Dass das Liegende des Kieses sobald noch nicht erreicht wird und undurchlassende Mergel-, Thon- oder Letteschichten erst in grösserer Tiefe anstehen können, dafür spricht der Umstand, dass selbst im Frühjahr bei der Schneeschmelze nach langen und sehr heftigen Regengüssen bisher noch in keinem Theile der Grube: Wasseransammlungen beobachtet worden sind.

Der Humusboden

erfüllt beinahe ausschliesslich den tiefsten Theil der Niederungen und kommt nur vereinzelt in Rinnen und Einsenkungen der Hoch­fläche im mittleren Theile des Blattes vor. KEr besteht entweder aus reinem Humus(Torf at) oder aus sandigem bezw. thonigem Humus(Moorerde ah) und findet bei nassen, Ueberschwemmungen ausgesetzten Lagen als Wiese oder Weide, bei minder niedrigen und kalten, durch Abzugsgräben gehörig entwässerten Flächen als Acker- und Forstland Benutzung.

Die Moorerde erreicht im grossen Ganzen in den Wiesen des Blattes nur 25 Decimeter Mächtigkeit und wird theils durch humosen und reinen Sand, durch Schlickbänke ah(s%) und Nester