6 Geognostisches.
mitteln war. Da jedoch der Bohrlöffel keine Spur einer thonigen oder kalkigen Schicht erkennen liess und der tiefere Untergrund dem Bohrer keinen Widerstand leistete, so dürfte das Liegende in Sand bestehen.
Die an der Zarenthin-Gumtower Grenze ausgeführte Schürfung ergab:
1,0 Meter Auffüllung, bestehend in HKLS mit 13,55 pCt. Ca COB3,
0,7>» Kalkmergel, gelblichweiss, 0,2—4 Centimeter im Durchmesser haltende Kalksteinstückchen führend.
0,3» sandiger Kalkstein, mit 79,61 pCt. CaCO8®, lichtgrau gefärbt und sehr fest,
1,0»_glaukonitischer Kalkmergel, grünlichweiss gefärbt, mit 43,71 pCt. CaCO3, 1,05 pCt. H?O und 0,49 pCt. Kalksteinstückchen vermischt mit wenig scharfkantigen, dünnen bis 8 Millimeter langen, gelblichen, Feuersteinsplittern.
Sa. 3,0 Meter.
Der Kalkstein zeigt deutliche Schichtung(insbesondere derjenige vom Räuberberg), ihm mangelt aber Zusammenhang; er ist kurzklüftig, die einzelnen Stücke— grosse und kleine— sind scharfkantig, gehen nicht über Faustgrösse hinaus und erscheinen wie zusammengeschoben. Offenbar wurde die Kalksteinschicht durch den Druck der mächtigen Inlandeismassen zur Diluvialzeit emporgepresst, gefaltet, gestaucht und geknickt. Die oben erwähnten dünnen, scharfkantigen, gelblichen Feuersteinsplitter mögen bei dieser Dislocation der Kalksteinschicht ihren Weg in den glaukonitischen Mergel gefunden haben.
An der Gumtow-Zarenthiner Grenze erscheint der Kalkstein lichtgrau gefärbt, sandhaltig, gleicht äusserlich trotz des hohen Kalkgehaltes von 79,61 pCt. dem Sandstein, besitzt groberdigen Bruch und sehr grosse Härte. Technisch, und zwar als Mörtel, lässt er sich nicht verwerthen, da er— wie Versuche in früheren Jahren auf Havelberger Ziegeleien bewiesen— nach dem Brande zu grauem Pulver zerfällt.