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Grad-Abtheilung 43, Blatt 6 [Neue Nr. 3039] (1895) Demertin : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch H. Gruner 1890/91
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Geognostisches. 15

Theile, 9,6 pCt. Sand und 20,80 pCt. CaCO*(vergl. II. Analy­tisches S. 39).

Von den beiden, im Unteren Diluvium auftretenden Mergel­gebilden: dem Rothen(Altmärkischen) und dem gemeinen Grauen Unteren Diluvialmergel besitzt nur der Rothe Diluvialmergel (dm) auf dem Blatte Demertin grosse Verbreitung, während der zuletzt genannte sich nur in Gruben aufgeschlossen findet.

Dieser Mergel auch Geschiebemergel und Moränenmergel genannt ist als die Grundmoräne der zuerst sich über Nord­deutschland und den angrenzenden Ländern verbreitenden Gletscher anzusehen. Er ist ungeschichtet, eigenthümlich roth gefärbt, mehr oder minder sandig, zum Theil sogar fett und gewöhnlich durch eine gewisse Steinarmuth ausgezeichnet. In petrographischer Hin­sicht zeigt er aber in kurzen Zwischenräumen oft grosse Ver­schiedenheiten und nimmt der Gehalt an Sand, Thon, Kalk, Grand und Geschieben bald zu, bald ab. Aber auch an ein und dem­selben Aufschluss ergeben sich Abweichungen und gilt dies be­sonders vom Kalkgehalt, der sich nach dem Liegenden hin in der Regel erhöht und dies um SO mehr, wenn der Geschiebemergel scharf absetzt und feinkörniger Diluvialsand ihn unterteuft. Die ihm eigenthümliche röthliche Färbung, welche besonders im feuch­ten Zustande, am stärksten aber in seiner Verwitterungsschicht, dem Lehm, hervortritt, geht bei höherem Kalk- und Sandgehalt in eine gelbliche, im Liegenden vielfach auch röthlich-graue bis graue über und ähnelt im letzteren Falle derjenigen der noch älte­ren Grundmoräne, dem gemeinen Unteren Geschiebemergel. Viel­fach hat sein Sand- und Grandgehalt Sonderung erfahren und trifft man in ihm förmliche Sandschlote, Sandnester der mannigfaltigsten Form, Sandstreifen, Grand- und Geröllbänke, ja oft Uebergänge in mergeligen Grand. Bemerkenswerth erscheint ferner, dass dieser Mergel mitunter bei sonst mächtiger compacter Ausbildung an Diluvialsand plötzlich steil absetzt, um in geringer Entfernung ebenso schnell und in gleicher Weise wieder aufzutreten. Auch hinsichtlich seiner Verbreitung besitzt er gross6 Unregelmässig­keit; während er an einer Stelle in mächtiger Schicht sich oft

i; 5 ir i derer zu Kilometer weit verfolgen lässt, sehen wir ihn an an