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Grad-Abtheilung 43, Blatt 6 [Neue Nr. 3039] (1895) Demertin : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch H. Gruner 1890/91
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Geognostisches. 29

Der Obere Diluvialsand(9s) seiner deckenartigen Aus­breitung wegen auch Decksand und infolge des meist beträcht­lichen Geschiebegehaltes Geschiebesand genannt überlagert sowohl den Unteren Sand, als auch den Unteren Diluvialmergel.

Auf dem Blatte fällt sein Verbreitungsgebiet mit demjenigen des Unteren Sandes zusammen- d.h. soweit dieser die Ober­fläche nicht unmittelbar bildet denn er bedeckt denselben ent­weder in einer Stärke bis zu 1,0 Meter oder ist darauf nur als Steinbestreuung vorhanden. In dem von der Chaussee bei Gumtow bis an den Rand der Karte in nordwestlicher Richtung gelegenen Gebiete sowie auch an 3 Stellen am Westrande der Karte auf der Hochfläche westlich von Zichtow lässt sich unter dünner Decke Oberen Sandes und etwa 1,5 Meter mächtigem Unteren Sande noch der Rothe Untere Diluvialmergel mit dem Handbohrer nach­weisen, Flächen, welche neben den braunen Punkten und Kreuz­chen auf grauem Grunde noch weite, volle, schrägliegende Ocker­reissung erhielten.

Im Gegensatz zum Unteren ist der Obere Sand ungleich­körnig, frei von Schichtung und Kalk und gewöhnlich reich an grösseren und kleineren Geschieben, und da letztere ihn in ‚seiner Gesammtmasse entweder gleichmässig erfüllen oder an seiner Basis auftreten und auch förmliche Pflaster bilden, so ist dadurch gegen

den Unteren Sand im Liegenden ein scharfer Horizont geschaffen.

Die Entstehung des Oberen Diluvialsandes weist auf die grosse Abschmelzperiode des Norddeutschland zur Diluvialzeit bedecken­den Inlandeises hin und ist er als der übrig gebliebene Rest des durch die Schmelzwässer des Eises zerstörten Oberen Diluvial­mergels anzusehen, wozu aber noch dasjenige Gesteinsmaterial tritt, welches das mächtige Inlandeis eingeschlossen enthielt.

Der petrographische Befund bleibt sich auf dem Blatte so ziemlich gleich; in seinem Mineralbestande überwiegt der Quarz (ca. 90 pCt.), den Rest bilden mehr oder minder der Verwitterung anheimgefallenen Feldspatharten, Hornblende, Glimmer u. a. m.; der Gehalt an thonhaltigen Theilen beträgt 3 6 pCt.

Hinsichtlich der Ausbildungsweise wäre noch hinzuzufügen, dass der Obere Sand in dem gesanımten NW.-Theile der Karte