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Grad-Abtheilung 43, Blatt 6 [Neue Nr. 3039] (1895) Demertin : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch H. Gruner 1890/91
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Geognostisches. 83

und zu einer Vegetation Veranlassung giebt, die, von der Luft abgeschlossen, nur unvollkommen. in Verwesung übergehen kann. Bei weniger weit vorgeschrittener Zersetzung und Zusammen­pressung ist die Farbe hell- bis dunkelbraun, im vorgeschrittenen mehr erdartig und: pechschwarz. An seiner Bildung betheiligen sich Moose(Torfmoose, Sphagnum; Ast- oder Schlafmoose, Hyp­num), Heidearten, Ericaceen(Erica tetralix, Calluna vulgaris, Sumpfporst Ledum palustre), Gräser,(Gramineen darunter be­sonders Arundo- und Phragmites-, Schilf- und Rohr-Arten), Ried­gräser und Seggen(Cariceae), Wollgräser(Eriophorum- Arten), Binsen(Juncaceae), Simsen(Scirpus), Wassernymphen(Najadeae), Sonnenthau(Droseraceae) u. a. m.

Innerhalb des vorliegenden Blattes ist der Torf durch so­genannten Grünlands- oder Wiesentorf vertreten und verbreitet er sich beinahe durch das gesammte Alluvialgebiet bezw. in den Rinnen zwischen Demertin und Barentin, zwischen Granzow und Görike, bei Rehfeld, Kötzlin und theilweise auch in der Karthan-Niederung. Bei Kötzlin und Refeld ist der bessere und mächtigere Torf so gut wie vollständig abgebaut, zwischen Berlitt, Granzow und Demertin stark im Abbau begriffen; auch das einige hundert Schritte grosse Wasserbecken in der Hochfläche 2,2 Kilometer nord­westlich von Zichtow(am Kartenrande) enthielt früher Torf.

Die Mächtigkeit des Torfes ist der hügeligen Oberflächen­beschaffenheit des darunter lagernden Flusssandes entsprechend sehr verschieden und wechselt zwischen wenigen Decimetern bis über 3 Meter. Ueber 2 Meter mächtig ist der Torf am Königs­fliess entlang zwischen dem Buchholz-Berg und der Diluvialinsel in der Rinne nördlich von Barentin, ferner zwischen dem Gran­zower See und Granzow, sowie zwischen Berlitt und Demertin.

Der Granzower See ist zur Zeit in der Vertorfung begriffen und trägt bereits im Hochsommer.

In ziemlichem Umfang ist der Torf 2,2 Kilometer nordnord­östlich und 0,9 Kilometer südlich von Demertin, sowie am Buch­holz-Berg mit Sand 1 Decimeter mächtig überfahren und in Moor­cultur gelegt.

Blatt Demertin, c