Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 43, Blatt 6 [Neue Nr. 3039] (1895) Demertin : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch H. Gruner 1890/91
Entstehung
Seite
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Agronomisches. 39

Il. Agronomisches.

Der räumlichen Verbreitung, der grossen Mannigfaltigkeit in seinen Gestaltungen und dem wirthschaftlichen Werthe nach nimmt

der Lehm-, bezw. lehmige Boden

den Vorrang auf dem Blatte Demertin ein und soll daher zuerst besprochen werden.

Innerhalb des Blattes ist der lehmige Boden nur das Ver­witterungsproduct des Oberen- oder Unteren Diluvialmergels, dem leichter lösliche Bestandtheile(insbesondere Kalk), sowie auch der Thongehalt durch die atmosphärischen Wässer im Laufe der Zeit ausgelaugt bezw. ausgeschlemmt wurden. Wirklicher Lehmboden findet sich nur an wenigen umfänglich beschränkten Stellen im Bereiche des Unteren Diluvialmergels z. B. bei Demertin, auf dem See-Berg bei Görike und am Rande der aus den Torfflächen in der Mitte des Blattes herausragenden Diluvialinseln, im Uebrigen tritt er nur als lehmiger Sand an die Oberfläche, welchem theils in allmäligem Uebergange, theils ziemlich scharf abge­grenzt in 310 Decimeter Tiefe sandiger 220 Decimeter mächtiger Lehm und danach meist in wellig auf- und nieder­steigender Linie der intacte Mergel folgt. Wenn nun auch leh­miger Sand, Lehm und Mergel sich in den Diluvialmergelgebieten stets folgen, so unterliegt doch die Mächtigkeit der Untergrund­schichten grossem Wechsel; strichweise kommt auch bald der sandige Lehm, bald der Mergel oder auch der tiefere Unter­grund, Sand oder Kies an die Oberfläche und andererseits ist die Oberkrume durch mehr oder minder grossen Sand-, Grand-, Stein-, Thon- oder Humusgehalt sehr verschiedenartig entwickelt;