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organischen Substanzen stickstoffhaltig, so entsteht zunächst Ammoniak, danach— bei Gegenwart von Kalk— Salpetersäure, welche sich mit diesem zu salpetersaurem Kalk verbindet und den Pflanzen somit den Stickstoff in der für sie am leichtesten aufnehmbaren Form bietet. Mit der Steigerung der animalischen Düngung geht daher die Entkalkung des Mergels Hand in Hand und wird diese ausserdem noch durch Beigabe von Chilesalpeter, schwefelsaunrem Ammoniak, Kainit und Carnallit befördert.
Auf Mergelboden gedeihen alle Nutzpflanzen vorzüglich, insbesondere Klee, Raps, Hülsenfrüchte, Getreide, Obstbäume u. a. m.;3 er ist— wie der Practiker sich auszudrücken pflegt— ein ge
sunder Boden, weil alle Culturpflanzen, welche er hervorbringt, sich durch Nährstoffreichthum auszeichnen, nicht an Pflanzen‚ krankheiten leiden und als Saatgut Verwendung finden können.
Auch die freiwillig von ihm hervorgebrachten Pflanzen sind nicht nur sehr zahlreich, sondern auch nahrhaft und werden vom Vieh gern genommen.
Der Thonboden
umrändert nur zum Theil die Wiesen 1,4 Kilometer nördlich von Demertin; er ist hier das Verwitterungsproduct des Rothen Diluvial-Thonmergels(welcher meist noch in einer Tiefe von 6 bis 10 Decimetern angetroffen wird), frei von gröberem Sand, Grand und Geschieben und bis 4 Decimeter tief mit Humus angereichert. Der Boden ist kalt, unthätig und leicht erhärtend, in nassem Zustande weich und klebrig, in trockenem rissig. Bei nasser Witterung erwachsen darauf den Pflanzen wesentliche Nachtheile, und verlangen die Winterfrüchte insbesondere zeitiges, warmes, mässig feuchtes Frühjahr. Seine Bearbeitung ist insofern schwierig, als weder bei zu nasser, noch zu trockener Witterung gepflügt werden darf. Hauptbedingung für gutes Gedeihen der Früchte ist ungehinderter Abfluss des Wassers, Drainage, starke Zufuhr‘ von strohigem Dung, gebranntem Kalk oder Kalkmergel und Beigaben von Superphospat. T
Bei Demertin leidet der Thonboden an Nässe; er ist kaltgründig und befriedigt in. agronomischer Hinsicht nur in trockenen