Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 43, Blatt 6 [Neue Nr. 3039] (1895) Demertin : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch H. Gruner 1890/91
Entstehung
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592 Agronomisches,

organischen Substanzen stickstoffhaltig, so entsteht zunächst Am­moniak, danach bei Gegenwart von Kalk Salpetersäure, welche sich mit diesem zu salpetersaurem Kalk verbindet und den Pflanzen somit den Stickstoff in der für sie am leichtesten auf­nehmbaren Form bietet. Mit der Steigerung der animalischen Düngung geht daher die Entkalkung des Mergels Hand in Hand und wird diese ausserdem noch durch Beigabe von Chilesalpeter, schwefelsaunrem Ammoniak, Kainit und Carnallit befördert.

Auf Mergelboden gedeihen alle Nutzpflanzen vorzüglich, ins­besondere Klee, Raps, Hülsenfrüchte, Getreide, Obstbäume u. a. m.;3 er ist wie der Practiker sich auszudrücken pflegt ein ge­

sunder Boden, weil alle Culturpflanzen, welche er hervorbringt, sich durch Nährstoffreichthum auszeichnen, nicht an Pflanzen­ krankheiten leiden und als Saatgut Verwendung finden können.

Auch die freiwillig von ihm hervorgebrachten Pflanzen sind nicht nur sehr zahlreich, sondern auch nahrhaft und werden vom Vieh gern genommen.

Der Thonboden

umrändert nur zum Theil die Wiesen 1,4 Kilometer nördlich von Demertin; er ist hier das Verwitterungsproduct des Rothen Di­luvial-Thonmergels(welcher meist noch in einer Tiefe von 6 bis 10 Decimetern angetroffen wird), frei von gröberem Sand, Grand und Geschieben und bis 4 Decimeter tief mit Humus angereichert. Der Boden ist kalt, unthätig und leicht erhärtend, in nassem Zu­stande weich und klebrig, in trockenem rissig. Bei nasser Witte­rung erwachsen darauf den Pflanzen wesentliche Nachtheile, und verlangen die Winterfrüchte insbesondere zeitiges, warmes, mässig feuchtes Frühjahr. Seine Bearbeitung ist insofern schwierig, als weder bei zu nasser, noch zu trockener Witterung gepflügt werden darf. Hauptbedingung für gutes Gedeihen der Früchte ist unge­hinderter Abfluss des Wassers, Drainage, starke Zufuhr von strohigem Dung, gebranntem Kalk oder Kalkmergel und Beigaben von Superphospat. T

Bei Demertin leidet der Thonboden an Nässe; er ist kalt­gründig und befriedigt in. agronomischer Hinsicht nur in trockenen