Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 27, Blatt 55 [Neue Nr. 2940] (1899) Wuticke : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch H. Gruner 1894
Entstehung
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Agronomisches. 17

freudigen Landwirthen bewiesen worden ist. Freilich ist der Auf­wand an Gespannleistung bei Auffuhr von Lehmmergel nicht un­erheblich. Soll z. B. ein Morgen Land nur 20 Fuder(& 30 Ctr.) Lehmmergel mit 13 pCt. kohlensauren Kalk erhalten, so werden dem Boden 600 Ctr. Mergel mit 78 Ctr. kohlensaurem Kalk zu­geführt; letztere entsprächen 43,68 Ctr. Aetzkalk, Finden sich ferner im Lehmmergel nur 1,8 pCt. Kali und 0,16 pCt. Phosphor­säure, so empfängt der Boden ausserdem noch 10,8 Ctr. Kali und 96 Pfund Phosphorsäure. Soll weiterhin einem Hektar Land

nur ein 1'/2 cm hoher Auftrag von Lehmmergel mit 13 pCt.

kohlensaurem Kalk gegeben werden, so sind dazu 200 Fuder (A 30 Ctr.) erforderlich; diese enthalten 780 Ctr. kohlensauren Kalk. Steht Wiesenkalk mit 85 pCt. kohlensaurem Kalk zur Verfügung, so entsprächen dem angegebenen Quantum Lehmmergel: 917,6 Ctr. Wiesenkalk und diesem 436,8 Ctr. Aetzkalk.

Auf dem reinen Sandboden bilden die Hauptfrüchte: Roggen der in bald mehr, bald minder grossen Zwischenräumen ange­baut werden kann, Kartoffeln und Lupinen. Der Roggen folgt am besten nach gedüngten Kartoffeln oder reifen Lupinen, jedoch verwerthet er eine volle Gründüngung nicht so gut, wie Kartoffeln. An Kunstdüngern genügen Beigaben von 1,5 Centner Thomasmehl, 2 Centner Kainit und eventuell!/2 Centner Chili­salpeter. In den Roggen kann man im zeitigen Frühjahr Serradella einsäen und letztere grün verfüttern oder abhüten. Ist jedoch genug Futter vorhanden, so lässt man die Serradella stehen und pflügt sie zu Kartoffeln im Frühjahr unter. Letztere müssen stets starke Stallmistgaben oder volle Gründüngung erhalten, denn sie verlangen im Boden genügenden Nährstoffvorrath. Die Kali­düngung(Kainit) geschieht am besten zur Vorfrucht, denn Kainit wirkt auf Kartoffeln direct gegeben qualitativ und quantitativ deprimirend. Man verwende ausser animalischem Dung zu Kar­toffeln 1 Centner Superphosphat, 1!/, Centner schwefelsaures Kali­Magnesia und eventuell 1 Centner Chilisalpeter.

Die Lupine bedarf vor allem viel Kali mindestens 2 Centner pro: Morgen. Zur Gründüngung unter Winterroggen oder zeitig

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