Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 27, Blatt 55 [Neue Nr. 2940] (1899) Wuticke : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch H. Gruner 1894
Entstehung
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20 Agronomisches,

Gerste, Runkelrüben, Kohlrüben, Zuckerrüben oder Zuckerrüben­Samen. Weizen wird weniger kultivirt, da Roggen im KErtrage sehr viel sicherer ist.

Für die erfolgreiche Bewirthschaftung dieses Bodens ist eine sorgfältige Sortirung des Saatgutes unerlässlich. In Wuticke findet nur bestgereinigtes, schweres Saatgut von grösster Gleich­mässigkeit Verwendung; nur solches giebt gehaltreiches Korn und ist auch widerstandsfähiger gegen Frost, Befall und Insekten.

Nicht minder wichtig ist die Auswahl der geeignetsten Saat­gut-Sorten. Hinsichtlich des Roggens haben sich in der Prignitz derPirnaer undBestehorn bewährt; hohe Weizen- Erträge liefern derSquarehead*(der aber leicht von Rost befallen wird) und eine Neu-Züchtung von Hallet, die jedoch gleich allen englischen Sorten leicht auswintert.

Sehr gute Hafer- Erträge giebt der aus dem Havelluch stammendeLuch-Hafer; in nicht zu trockenen Jahren auch Heines Ertragsreichster, der ‚Probsteier nnd ‚‚Anderbecker die höchste Ernte an Stroh sowie Körnern.

Bezüglich der Kartoffeln gewährt auf dem lehmigen Boden in der Ost-Prignitz ‚Imperator den höchsten Ertrag, dann folgen Magnum bonum?),Fürst Lippe,Reichskanzler und schliesslich dieDabersche.

Frisch gekalkte Flächen liegen in Wuticke in der Fruchtfolge: Hafer, Roggen, Klee, Roggen, Erbsen, Kartoffeln; und auch: Hafer, Kartoffeln, Roggen, Klee, Hafer.

Geerntet werden daselbst an: Zuckerrüben ca. 160 Centner pro Morgen, Zuckerrübensamen: 9 Centner, Sommerweizen 12 Centner, Roggen 10 Centner, Hafer 15 Centner, Kartoffeln 90 Centner; nach Lupinen-Gründüngung, die 3 Centner Kainit und beim Unter­pflügen 50 Centner Scheideschlamm erhielten, betrug das Ernte­quantum an Kartoffeln 150 Centner.

An wildwachsenden Pflanzen finden sich auf dem lehmigen : Boden: Wermuth, Spörgel, Heedrich, Disteln, Brombeeren, Winde, Ackerschachtelhalm.

') Auf ganz feinem Sande ist die Dabersche Kartoffel der Magnum bonum überlegen,