Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 27, Blatt 55 [Neue Nr. 2940] (1899) Wuticke : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch H. Gruner 1894
Entstehung
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Agronomisches. 25

Im Uebrigen eignet sich auf Moorculturen am. besten der No8­Weizen, denn er entwickelt sich langsam und ist steif im Halm, so dass selbst starker Regen ihn nicht zum Lagern bringt.

Gerste und Hafer gediehen in Rosenwinkel in den ersten Jahren recht gut, jedoch ist der Anbau aufgegeben, weil zuviel Lager entstand und beide Marktgetreide nichts brachten. Am meisten widerstandsfähig gegen das Lagern zeigt sich der Eichsfelder Hafer.

Erbse ist für Mooreultur eine ganz undankbare Frucht; sie bringt zwar grosse Strohmassen, aber immer eine sehr geringe Körnermenge. Zweckmässig ist 5 Kilogramm Hafer pro Morgen zwischen zu drillen, wodurch die Erbsenpflanze an dem Haferhalm Halt gewinnt und sich nicht lagert. Von anderen Ackerwirthen wurden Erbsen im Gemenge mit Bohnen(Aussaat 25 Kilo Erbsen, 22 Kilo Bohnen pro Morgen) oder Senf angebaut 9.

Raps eignet sich der knapp bemessenen Zeit zur guten Vor­bereitung der Dämme wegen, nicht zum Anbau; ist jedoch da am Platze, wo der Quecken wegen die Dammcultur in Brache liegt, ebenso auf neuen Anlagen.

Pferdebohnen bilden eine ausgezeichnete Frucht(Ertrag ca, 20 Centner pro Morgen) auf Dammculturen, gleichwie auch die walzenförmige Runkelrübe.;

Alle Rüben verwerthen selbst eine schwache Salpetergabe hoch und ist letztere mindestens bis auf 1 Centner pro Morgen zu steigern, wenn die Rüben auf flachgrundigem Moor stehen. UVeberhaupt müssen alle Feldfrüchte auf flachen Stellen Beigaben von Salpeter erhalten.

Betreffs der Kartoffel ist zu beachten, dass auf Moordämmen nur späte und hochkrautige Sorten angebaut werden dürfen, denn nur solche tragen zur Reinigung verqueckter Dämme bei. In Rosenwinkel befriedigte am meistenFürst Lippe und brachte diese Sorte 80 Centner pro Morgen(bei 18,5 pCt. Stärkegehalt), daneben grosse Massen kalihaltiges Kraut zum Einstreuen in die

1) Näheres Mittheilungen des Vereins zur Förderung der Moorcultur. Jahrg. 1899, Heft 6.

Blatt Wuticke,