26 Agronomisches,
Schafställe. von Wangenheim hält die Champion-Kartoffel vortheilhafter, von der er 116 Centner pro Morgen mit 21 pCt. Stärkegehalt erntete.
-Von späten, hochkrautigen Kartoffelsorten wären noch zu nennen: Athene, Simson und Aspasia.
Die Daber’sche Kartoffel ist für Dammkulturen ganz ungeeignet, denn das Kraut beschattet den Boden nicht genügend und stirbt zu früh ab, so dass das Unkraut nicht völlig erstickt wird.
In Cunrau geben in trockenen Jahren Magnum bonum und Imperator stets vorzügliche Ernten; sie erhalten dort 5 Centner Kainit und 1—11% Centner Thomasschlacke pro Morgen, d. h. der Kainit wird zur Vorfrucht oder unmittelbar nach der Ernte gegeben. Hierbei ist aber zu bedenken, dass das Kali leicht löslich ist und daher bald in den Untergrund verschwindet. So kam Dr. Tacke bei seinen Untersuchungen über die Sickerwässer aus Moorböden zu dem Resultat, dass innerhalb einer Vegetationsperiode 30—40 pCt. des dem Oberboden zugeführten Kali’s in den Untergrund und demnach nicht zur Wirkung gelangt. Kin zu- frühes Ausstreuen des Kainit-Rohsalzes ist demnach mit bedeutenden Verlusten verknüpft.
Gut entwässerte Moordämme eignen sich ferner ausgezeichnet zum Gemüsebau, sie müssen jedoch ausser etwas Stalldung noch pro Morgen 6 Centner Kainit und 2 Centner Thomasschlacke erhalten. Hervorragend gedeihen namentlich Roth- und Weisskohl, sowie Blumenkohl; erstere haben stets sehr grosse, feste Köpfe, jedoch kommt es bei längerer Regenzeit im Spätsommer vor, dass einzelne Köpfe platzen und auswachsen.‘) Boldt(Bokelholm) erachtet den Anbau von Weisskohl nur auf solchen Moordämmen vortheilhaft, die stark kalkhaltig sind oder vor einigen Jahren eine entsprechende Kalkzufuhr— am besten von Lehmmergel— empfangen haben.
Nachstehend möge eine Uebersicht der Erträge auf den Dammculturen in Rosenwinkel innerhalb der Jahre 1887 und 1895 folgen.
1) Mittheilung des Vereins zur Förderung der Moorcultur, Jahrgang 1897, Heft 7,