Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 27, Blatt 55 [Neue Nr. 2940] (1899) Wuticke : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch H. Gruner 1894
Entstehung
Seite
4
Einzelbild herunterladen

Analytisches.

2. die Bestimmung der durch Aufschliessung des Bodens mit Flusssäure gelösten Stoffe, wodurch der gesammte Nährstoffwerth ermittelt wird;

3. die Bestimmung der Kohlensäure, des Humus, Stick­stoffs, hygroscopischen Wassers bei 100", Glühverlustes und des in Salzsäure Unlöslichen.

Da nun der Kalk durch die atmosphärischen, stets kohlen­säurehaltigen Wässer, durch die animalischen und vegetabilischen Substanzen, ferner durch Beigaben von schwefelsaurem Ammoniak, Chilisalpeter, Kainit, Carnallit oder Chlorkalium dem Oberboden reichlich entzogen wird, so ist stets für hinreichenden Ersatz dieses wichtigsten Bestandtheiles des Bodens Sorge zu tragen. Aber der Kalk bildet nicht nur einen Nährstoff für die Pflanze, sondern er wirkt auch auf die physikalischen Verhältnisse des Bodens in günstigster Weise ein, indem er die schweren Böden lockert, die Krustenbildung vermindert und die Wärmeverhält­nisse beeinflusst; weiterhin bindet er die Säuren, bewirkt eine Beschleunigung in der Zersetzung der mineralischen und orga­nischen Substanzen und befördert die Salpeterbildung.

Ackerkrumen märkischer Bodenarten enthielten nach den Analysen Verfasser dieses die nachstehenden Grenzwerthe an Kalk:

Lehmige Sandböden zwischen 0,085 und 0,642 pCt. Schwach humose Sandböden 0,039:0,100. Humose, feinsandige Thonböden 0,119. 0,529 Stark humose Thonböden% 0,0040,784.

Die Kalkerde ist im Boden hauptsächlich als kohlensaurer Kalk, weniger als schwefelsaurer, kieselsaurer, humussaurer, salpetersaurer und phosphorsaurer Kalk vorhanden.

Die Ermittelung der Kohlensäure erfolgte mit dem Scheibler­schen Apparat und wurde daraus die vorhandene Kalkmenge als kohlensaurer Kalk unter Berücksichtigung der Magnesia berechnet.

Im Untergrund ist der Kalk fast immer in grösseren Mengen vorhanden und findet sich hier oft die zehnfache Menge der­jenigen des Oberbodens; nicht zutreffend ist dies aber bei vielen Moormergelböden.