Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 44, Blatt 3 [Neue Nr. 3042] (1899) Neu-Ruppin : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch F. Klockmann 1886
Entstehung
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Geognostisches, 3

lich vom Vorwerk St. Jürgen ihren Zufluss hat, sowie noch mehr von der Rinne des Ruppiner Sees, die zweimal in die ostwestliche Richtung umbiegt, bei Wuthenow(Wuthenower Lanke) und in dem Abschnitt des Sees zwischen Treskow und Wustrau.|

Die im Vorstehenden geschilderten und auf frühere geologische Vorgänge zurückgeführte Oberflächen- Verhältnisse finden nun noch eine weitere Erklärung in dem geognosti­schen Aufbau des Blattes. Der Umstand, dass das Blatt Neu­Ruppin ganz in den Bereich der nördlich vom Eberswalder Hauptthal gelegener Hochfläche fällt, bedingt das Vorherrschen diluvialer Ablagerungen an der Oberfläche, während alluviale Gebilde auf die Senken und Niederungen, die die Hochfläche durchziehen, beschränkt sind.

Aeltere Bildungen als das Diluvium und das Alluvium, insbesondere Braunkohlen führende Tertiärschichten sind im Rahmen des Kartenblattes nicht bekannt, auch durch tiefere Brunnenbohrungen bis jetzt nicht festgestellt.

Die diluviale Hochfläche mit ihren verschiedenartigen Ab­lagerungen von Mergeln, Lehmen, Sanden und Granden ver­dankt ihre Entstehung den geologischen Agentien der Eiszeit, dem das norddeutsche Flachland einst bedeckenden Inlandeise und den diesem entströmenden Schmelzwassern. Das Alluvium der Rinnen und Senken im Plateau baut sich dagegen aus Gebilden auf, welche nach Abschluss der Glacialzeit zum Theil in die Gegenwart hinein als Sinkstoffe in Bächen und Seen, durch den Vegetationsprocess u. a. m.. zur Ablagerung gelangt sind. Ausführlicheres über die Genesis der vorhandenen Ab­lagerungen, namentlich der durch ihre Entstehung im hohen Grade interessanten Diluvialgebilde, sowie über ihre allgemeinen petrographischen Eigenschaften ist nachzulesen in: G. Berendt, Der Nordwesten Berlins, ferner in G. Berendt und W. Dames, Geognostische Beschreibung der Umgegend von Berlin und in W. Dames, Die Glacialbildungen des norddeutschen Flach­landes.

In der Folge wird nur auf die speciellen petrographischen und für das Blatt charakteristischen Eigenthümlichkeiten der

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