Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 45, Blatt 18 [Neue Nr. 3251] (1908) Neu-Lewin / geognostisch und agrnomisch bearb. durch C. Gagel
Entstehung
Seite
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Bodenbeschaffenheit 13 schwache Übersandung durch die Beackerung mit dem darunter liegenden Schlick durcheinander gearbeitet ist oder wo eine innige Wechsellagerung toniger und sandiger Schichten durch den Ackerbau zu einem gleichartigen Gebilde gestaltet ist. Wo, wie in den beiden letzten Fällen, nur die oberste Schicht eine ungewöhnlich sandige Beschaffenheit angenommen hat und auf Schlickuntergrund ruht, ist er immer noch ein vorzüglicher Acker­boden, auf dem Weizen und Rüben große Erträge liefern. Im ersten Falle dagegen, wo durchlässiger Sanduntergrund vorhanden ist, ist es nur ein für Roggenbau geeigneter Boden und liefert auch nur in nicht zu trockenen Jahren zufriedenstellende Erträge.

Außerdem findet sich Lehmboden in sehr geringer Aus­dehnung auf der diluvialen Hochfläche dicht am Oderufer, wo durch die Erosion der Obere Geschiebemergel auf kleine Strecken von den darüberlagernden Oberen Sanden befreit ist.

Der Sandboden

gehört zum größten Teile der diluvialen Hochfläche an, die, wie schon erwähnt, fast ganz von Oberem Sande bedeckt ist. Es ist ein äußerst unfruchtbarer Boden, da der Sand schon an. dem durch die Erosion stark abgetragenen Oderufer 510 m mächtig ist, weiter landeinwärts wahrscheinlich aber überall 3033 m Mächtig­keit erreicht, daher völlig trocken ist und sich eigentlich nur zum Waldbau verwenden läßt. Die geringen Flächen, die in der Nähe vor Güstebiese und Alt-Lietzegöricke als Kartoffelland in Bewirtschaftung genommen sind, liefern nur höchst geringe Erträge.

Soweit der Sandboden durch den Alluvialsand der Niederung gebildet ist, wird er an den tiefer gelegenen feuchteren Stellen meistens als Wiese benutzt.

Als Ackerland liefert er nur sehr schwache Erträge, da in den wenigen Fällen, wo überhaupt Schlickuntergrund vorhanden ist, dieser meistens so tief liegt, daß seine Feuchtigkeit erhaltende Kraft nicht mehr zur Geltung kommt. In den nicht eingedeichten Teilen der Niederung liegen diese Sandböden zum großen Teil ohne jede Bewirtschaftung, oder sind nur mit dürftigen Weiden­pflanzungen bestanden, da die kümmerlichen Erträge der günstigen