Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 45, Blatt 6 [Neue Nr. 3051] (1899) Zachow : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch P. Krusch und H. Schröder 1893-95
Entstehung
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Geognostisches. 19

Die Farbe des Unteren Geschiebemergels ist dunkelgrau bis grünlichgrau. Die oberste Schicht, welche dem Einfluss der Atmo­sphärilien ausgesetzt war, hat gewöhnlich durch Oxydation der die ­grünlichgraue Färbung erzeugenden Oxydulsalze braune Färbung angenommen. Hier zeigte sich dann auch oft, dass sich der Kalk­gehalt in der Nähe von Spalten und Rissen concentrirt, also eine theilweise Umlagerung des Kalkes stattgefunden hat. Im allgemeinen überwiegt die thonige Beschaffenheit des Mergels und erzeugt im feuchten Zustande eine zähe und widerstandsfähige Consistenz; seltener ist der Character des Mergels sandig.

Für die Mächtigkeit des Unteren Geschiebemergels sind auf Blatt Zachow keine Anhaltspunkte vorhanden; über die Thalsohle kommt es gewöhnlich nicht mehr als 1'/2 Meter. Der Kalkgehalt beträgt im Durchschnitt 812 pCt.

Da der Untere Geschiebemergel in dem in Frage stehenden Gebiete nie die oberste Schicht bildet, kommt seine Verwitterungs­rinde hier nicht in Betracht, und es sei bezüglich derselben auf das beim Oberen Geschiebemergel und im agronomischen Theil Gesagte verwiesen.

Die unterdiluvialen Sande(ds), auch Spathsande genannt, bilden fast überall die Unterlage des Oberen Geschiebemergels, treten aber oberflächlich nur an wenigen Stellen zu Tage. Sie be­decken theilweise den Unteren Geschiebemergel, wo er am Thal­gehänge angeschnitten ist, also bei Raduhn, Stützkow , Lübbichow und östlich von Altenkirchen und bilden Durchragungen in der Endmoräne südöstlich vom Raduhner Vorwerk, nordwestlich von Dörf Zachow und südöstlich von Altenkirchen . Unter Durch­ragungen versteht man kurze Sandrücken und Sandkuppen, welche durch die Platte des Oberen Geschiebemergels hindurchstossen.

Infolge ihrer Entstehung als Auswaschungsproduct der Grund­moräne durch die Gletscherwässer und als Ablagerungsproducte der Schmelzwässer des viel Sand enthaltenden Eises befinden sich in ihnen kleine Partikel sämmtlicher Gesteine Schwedens , Norwegens und Finnlands , namentlich auch einheimische Feuersteine.

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