Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 45, Blatt 6 [Neue Nr. 3051] (1899) Zachow : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch P. Krusch und H. Schröder 1893-95
Entstehung
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34 Agronomisches.

Formationen von keiner bedeutenden Grösse, zeigen dagegen. beim Alluvium im Oderthal bedeutende Ausdehnung. Er entsteht durch ähnliche Verwitterungsvorgänge, wie sie. unten beim Lehmboden beschrieben sind, aus dem Septarienthon(bo m 9), dem unterdiluvialen Thonmergel und Mergelsand(dn und dms) und dem Schlick(a st). Der Thonboden gehört zu den ertragreichsten Böden, doch haften ihm viele Nachtheile an, die hauptsächlich durch seine ausser­ordentliche Zähigkeit namentlich in den Schlickgegenden veranlasst werden. Ist der Boden aus Mergelsand entstanden, so ist die Zähigkeit durch die Beimengung feinsandiger Partieen so gut wie gehoben. Der hohe Werth des Thonbodens wird dadurch bedingt, dass die Nährstoffe sich in sehr feiner Vertheilung befinden, wodurch die Aufnahme derselben durch die Pflanzenwurzeln erleichtert wird. Ausserdem ist sowohl die wasserhaltende Kraft als. die Aufnahme­fähigkeit für Stickstoff eine grössere als wie bei jedem anderen Boden.

Der Lehm- bezw. lehmige Boden.

Lehmiger, Lehm- und Mergelboden finden sich nebeneinander auf den Flächen des Oberen und Unteren Geschiebemergels, deren Verbreitung auf der Karte durch die betreffende Farbe bezw. Reissung und Signaturen angegeben ist. Das allgemeine Bohrprofil ist etwa:

Diese drei landwirthschaftlich sehr verschiedenen Bodenarten liegen unmittelbar nebeneinander und sind vielfach derart mit­einander verknüpft, dass es oft zur Unmöglichkeit wird, sie auf einer geologisch-agronomischen Karte im Maassstab 1:25 000 gegen einander abzugrenzen. Dieser. Umstand ist die Folge ihrer Ent­stehung aus einem geologisch einheitlichen Geschiebemergel; ferner bedingt ihn die vielfach ausserordentliche Zerrissenheit der Ober­fläche, welche durch die Tagewässer eine sehr mannigfaltige Verthei­lung der Verwitterungsproduete bewirkt.

Der Verwitterungsprocess, aus welchem die heutige Acker­krume des Geschiebemergels entsteht, ist ein mehrfacher und durch