Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 29, Blatt 55 [Neue Nr. 2952] (1900) Uchtdorf : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch C. Gagel 1892 u. 97
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Geognostisches. 5

und Thonmergel, doch besitzt kein einziges dieser Gebilde eine grössere Oberflächenverbreitung.

Die tiefste auf Blatt Uchtdorf auftretende Bildung ist der Untere Geschiebemergel(dm). Er findet sich in grosser Erstreckung in den schönen Aufschlüssen des östlichen Oder­ufers nördlich und südlich von Nipperwiese, ferner in drei kleinen eingeebneten Kuppen mitten im Rörikebruche, sowie nördlich davon im Steilrande der Oberen Thalsandterrasse, in den flachen Thalgehängen des Rörikethales bei Nahausen und Reichenfelde, sowie im Steilufer der Rörike gegenüber der Rörchener Mühle, endlich noch in zwei Aufschlüssen in der Kehrberger Forst, wo er dicht unter Oberem Geschiebemergel liegt, von dem er nur durch theilweise ausgequetschte unter­diluviale Thonmergel und Grande getrennt wird.

Das Liegende des Unteren Geschiebemergels war nirgends zu beobachten; nur eine auf der Domäne Kehrberg ausgeführte Brunnenbohrung musste behufs Gewinnung reichlicheren Wassers den hier nicht sehr mächtigen, dicht unter dem Oberen Geschiebe­mergel liegenden Unteren Geschiebemergel durchsinken und kam in etwa 9 Metern auf stark wasserführende Sande. An dem Steilufer der Oder nördlich von Nipperwiese, wo der Untere Geschiebemergel am besten aufgeschlossen ist, sieht man, wie er in grossen Sätteln bald bis zu 1012 Metern über das Oderniveau sich erhebt, bald wieder bis unter den Wasserspiegel untertaucht. Die Mulden zwischen den einzelnen Sätteln sind mit zum Theil ziemlich mächtigen feinkörnigen Unteren Sanden mit eingelagerten Mergelsandbänkchen aus­gefüllt, über den Sätteln sind die Unteren Sande theilweise bei der Ablagerung des stellenweise darüber liegenden Oberen Geschiebemergels vollständig ausgequetscht. In ebensolchen, zum Theil noch steiler einfallenden. Sätteln, die allerdings nicht in Aufschlüssen beobachtet werden können, tritt der Untere Geschiebemergel auch noch an dem Rande des Rörike­thales nördlich und westlich der Rörchener Mühle auf, wo er auch fast bis in das Niveau des Oberen Geschiebemergels emporragt, von dem er zum Theil nur durch ganz dünne Sandlagen getrennt ist. Dagegen scheint er an den Gehängen