Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 29, Blatt 55 [Neue Nr. 2952] (1900) Uchtdorf : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch C. Gagel 1892 u. 97
Entstehung
Einzelbild herunterladen

Il. Agronomisches.

Fast sämmtliche Bodengattungen sind in grösserer Aus­dehnung auf Blatt Uchtdorf vertreten; sowohl Lehm- bezw. lehmiger Boden, Sandboden, Thon- wie Humusboden finden sich in grossen Flächen und nur der Kalkboden ist in ganz kleinen, nicht nennenswerthen Partieen vorhanden.

Der Lehm- bezw. lehmige Boden.

Der Lehmboden gehört entweder dem Oberen oder dem Unteren Geschiebemergel an und ist auf der Karte demgemäss durch schräge Ockerreissung auf neapelgelbem oder grauem Grunde dargestellt. Er ist zum grossen Theile eigentlich als lehmiger Boden zu bezeichnen, denn durch die Verwitterung ist der ursprüngliche Geschiebemergel nicht nur bis zu grösserer Tiefe(11,5 Meter) seines Kalkgehaltes beraubt und in Lehm oder sandigen Lehm verwandelt, sondern durch die allmähliche Wegführung der thonigen Theile ist dieser oft bis zu über 1 Meter Tiefe herab noch in lehmigen Sand umgewandelt.

Diese lehmig-sandige Verwitterungsrinde schwankt in ihrer Mächtigkeit innerhalb ziemlich weiter Grenzen von 0,3 bis über 1,5 Meter und zwar nicht nur auf grössere Entfernungen, sondern auf kürzeste, oft kaum 1 Meter grossen Strecken so stark, dass ihre untere Grenze, d. h. die Nähe des fruchtbaren, nährstoffreichen Untergrundes ein kurzwelliges stetes Auf und Nieder bildet, dessen Grenzen durch die Zahlen der rothen Einschreibungen bezeichnet werden.

Nur an einigen Stellen südlich von Kehrberg und süd­westlich von Grabow bildet ein schwererer Lehm in etwas grösserer Ausdehnung die Oberfläche und ganz vereinzelt treten hier sogar noch unverwitterte Mergelkuppen aus ihm hervor.