Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 29, Blatt 55 [Neue Nr. 2952] (1900) Uchtdorf : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch C. Gagel 1892 u. 97
Entstehung
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Agronomisches. 15

Auch der in kleineren Flächen und Kuppen in der Kehrberger und Roderbecker Forst auftretende Geschiebemergel weist meistens einen schwereren Lehmboden als Oberfläche auf, da die obersten mehr sandigen Partieen bei den starken Neigungen schnell weggeschwemmt werden. Den Untergrund dieses Lehm­bodens bildet in den allermeisten Fällen der unveränderte Geschiebemergel, aus dem er entstanden ist; nur in einigen wenig ausgedehnten Flächen ist bei geringer Mächtigkeit des Geschiebemergels die Verwitterung bis auf die den Untergrund bildenden Unteren Sande durchgedrungen. Der. im Unter­grunde des Lehmbodens befindliche Geschiebemergel muss auch, wo seiner Gewinnung nicht wegen zu tiefer Lage grössere Schwierigkeiten entgegenstehen, immer noch als das beste natürliche Meliorationsmittel und als wesentliche Ergänzung der sogenannten künstlichen Düngemittel für diese verhältniss­mässig leichten oder mittleren Böden betrachtet werden, da nicht nur sein Gehalt an direkten Nährstoffen ein beträcht­licher ist und diese wegen ihrer feinen und gleichmässigen Vertheilung besonders schnell und lebhaft. zur Wirkung kommen, sondern auch weil er durch seinen Gehalt an thonigen Theilen nicht unerheblich zur physikalischen Verbesserung des Bodens beiträgt.

Wo die Verwitterungsrinde nicht zu sandig ist, hat sich dieser Lehmboden wegen des Mergeluntergrundes überall als weizenfähig erwiesen, auf den schwereren Partieen bei Kehrberg sind sogar mit Vortheil Zuckerrüben gebaut und gute Erträge darauf erzielt worden. In forstwirthschaftlicher Beziehung ist der Lehmboden mit Vortheil nur für Laubhölzer zu verwerthen; Kiefern gedeihen zwar anscheinend sehr gut darauf, haben aber kein festes Holz und wurzeln vornehmlich schlecht darin, so dass jeder grössere Sturm ganz besondere Verheerungen in ihnen anrichtet.

Der Sandboden. Sandboden ist auf dem Blatte ebenfalls in grösster Aus­dehnung vorhanden; bezeichnet ist er durch Punktirung auf grünem, neapelgelbem oder grauem Grunde,. je nachdem er