Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 29, Blatt 55 [Neue Nr. 2952] (1900) Uchtdorf : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch C. Gagel 1892 u. 97
Entstehung
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16 Agronomisches,

den verschiedenen Stufen des Diluviums angehört, oder durch die hellgelbe Signatur der Dünenbildungen, und je nach dieser Stellung ist auch sein agronomischer und forstwirthschaftlicher Werth ein sehr verschiedener. Wo die Oberen Sande nur. eine dünne Decke auf Geschiebemergel bilden, also in geringer Tiefe ein undurchlässiger Untergrund vorhanden ist, bilden sie trotz ihrer an und für sich ungünstigen Beschaffenheit einen, besonders in etwas feuchteren Jahren nicht grade unergiebigen Boden. Wenn ihr eigener Gehalt an Nährstoffen auch ein sehr geringer ist, so wird doch die Feuchtigkeit und der dem Acker zugeführte Dünger festgehalten und andererseits wird dieser nährstoffreiche Untergrund selbst noch von den Wurzeln er­reicht und ausgenutzt; forstwirthschaftlich ist dieser Boden für Buchen- und Eichenkultur sehr geeignet und wird auch besonders in dieser Weise nutzbar gemacht. Kiefern, die auch häufig darauf kultivirt werden, zeigen fast dieselben übeln Eigenschaften wie auf reinem Lehmboden, sie wurzelnso schwach, dass jeder etwas heftigere Sturm sie umwirft. Z. B. hatte der grosse Orkan vom 11. und 13. Februar 1895 mit solcher Regelmässigkeit, die auf Lehmuntergrund stehenden Kiefern niedergelegt, dass diese Windbrüche nachher werthvolle Anhaltspunkte bei der Kartirung gaben und auf eine ganze Zahl kleiner Lehm- und Thonmergelpartieen hinwiesen, die sonst wahrscheinlich theilweise unter der Sanddecke über­sehen worden wären. Auf dem östlich daran stossenden Blatte Wildenbruch hatte dieser selbe Sturm ganze Jagen solcher 100120jähriger auf Lehmuntergrund stehenden Kiefern voll­ständig niedergelegt, während in den auf Thalsand stehenden Jagen nur ein ganz kleiner Procentsatz der Bäume gefallen war. Wo dagegen die Oberen Sande mächtiger entwickelt sind oder auf durchlässigen Unteren Sanden auflagern, sind sie, ebenso wie diese letzteren, nur forstwirthschaftlich mit Vortheil zu verwerthen. Während aber die feinkörnigen, feld­spatharmen Oberen Sande eigentlich nur als Kiefernböden in Betracht kommen, wozu sie sich aber auch vorzüglich eignen, tragen die gröberen Spathsande des Unterdiluvium mit ihren eingelagerten Grandnestern und Mergelsandbänkchen sehr