Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 28, Blatt 55 [Neue Nr. 2946] (1903) Hammelspring / geognostisch und agronomisch bearb. durch O. Zeise 1895 und 1901
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Bodenbeschaffenheit. 15

wurden. Aus dem lehmigen Sand ensteht alsdann die eigentliche Ackerkrume durch Zusammenwirken einer ganzen Anzahl von Agentien, unter denen der Eingriff des Menschen eine nicht un­erhebliche Rolle spielt..

Die Mächtigkeit sowohl der ganzen Verwitterungs- wie auch der obersten Ausschlämmungsrinde ist Schwankungen unterworfen. Wie gross das Ausmaass örtlich ist, ergeben die rothen Einschrei­bungen der Karte, die Mittelwerthe darstellen, genauer noch für bestimmte Punkte die diesen Mittelwerthen zu Grunde liegenden einzelnen Bohrergebnisse.

Der unverwitterte Geschiebemergel, der ausser Kalk noch eine Reihe anderer wichtiger mineralischer Pflanzennährstoffe enthält, bildet ein vorzügliches, natürliches Meliorationsmittel sowohl für Sandböden als auch für seinen eigenen Verwitterungsboden.

Der Sandboden.

Der Sandboden gehört, abgesehen von den kaum in Betracht kommenden kleinen Flächen Unteren Sandes(ds) und Unteren Mergelsandes(dms), dem Oberen Sand(ös), Thalsand(das), Alluvial­sand(as) und Dünensand(D) an. In ihrer mineralogischen und chemischen Zusammensetzung von der Korngrösse im Allgemeinen insofern abhängig, als der Feldspathgehalt, je gröber der Sand, desto grösser, je feiner, desto geringer ist, hängt der Werth der Sandböden für die Kultur nicht nur von dem Gehalt der aus der Ver­witterung zur Hauptsache des Feldspathes hervorgegangenen Pflanzen­nährstoffe ab, sondern auch in hervorragender Weise von den zum Theil durch die Höhenlage bedingten Feuchtigkeitsverhältnissen.

So pflegen die Sandböden der Niederung einen höheren Grund­wasserstand zu haben als die der Hochfläche. Zudem wird ganz allgemein ein Sandboden, der in nicht allzu grosser Tiefe von einer wasserhaltenden Schicht unterteuft wird, unter sonst gleichen Be­dingungen bessere Erträge liefern, als ein Boden, wo eine solche Schicht fehlt, oder erst in bedeutender Tiefe folgt.

Die Böden des Oberen Sandes, Thalsandes und Alluvialsandes unterliegen auf dem Blatte Hammelspring sowohl der Feldkultur,