18 Die geologischen Verhältnisse des Blattes.
den Ton, so daß am äußersten Punkt der Grube der ganze Steilabhang von Geschiebemergel eingenommen wird.
Der in dieser Grube erschlossene Ton zeigt folgende Erscheinung. Während die untersten Bänke völlig horizontal gelagert sind, macht sich in den darüberliegenden eine leichte Kräuselung der Schichten bemerkbar, noch höher hinauf stellen sich deutliche Sättel und Mulden ein, die nach oben hin allmählich an Größe zunehmen. Die allerobersten Schichten des Tones zeigen gänzlich unregelmäßige oft überkippte Falten, die sehr verschieden an Größe sind und zum Teil lang ausgewalzte Schenkel besitzen.
Fig. 1.
Diluvialer Tonmergel, durch Eisdruck gefaltet. Große Tongrube bei Mauskow, Blatt Alt-Limmritz.
Diese Erscheinungen sind als Druckwirkungen des letzten Inlandeises zu erklären. Das von N. oder NO. herannahende Inlandeis, als dessen Grundmoräne die oben erwähnte Bank von Geschiebelehm anzusehen ist, übte beim Überschreiten des Tonbeckens infolge seiner mehr als 1000 Meter betragenden Mächtigkeit einen so gewaltigen Druck aus, daß die darunter liegenden Tone in der angeführten Weise gefaltet wurden. Da der Ton ein gleichmäßig zusammengesetztes Material darstellt, so sehen wir dementsprechend in diesen Schichten die Druck
wirkung von oben nach unten ganz allmählich an Intensität abnehmen.
Ahnliche Erscheinungen lassen sich in einer kleineren 50 Meter südwestlich gelegenen Grube beobachten(siehe Fig. 2),