Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 59, Blatt 23 [Neue Nr. 4350] (1908) Alt-Döbern / geognost. und agronom. bearb. durch K. Keilhack u. Th. Schmierer
Entstehung
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Die geologischen Verhältnisse des Blattes 23

Sande der dritten Gruppe endlich sind wohl die in der Nord­westecke des Blattes auftretenden, die einheimischen Kiese und Sande überlagernden Geschiebebestreuungen und Sande mit vor­wiegend nordischer Geschiebeführung. Sie enthalten vielfach auch Geschiebe von mehreren Kubikmetern Inhalt. Ihre Mächtigkeit pflegt 1m nicht zu überschreiten; beträgt sogar gewöhnlich nur 1-3 dm. Wegen dieser geringen Mächtigkeit sind sie nicht mit der vollen Farbe der jungdiluvialen Hochflächensande, sondern durch eine Signatur, den Aufdruck von Ringeln und Kreuzen in Ocker auf der braunen Farbe des Älteren Diluviums zur Dar­stellung gebracht.

Sämtliche jungglazialen Sande zeichnen sich in unserem Ge­biete durch eine gemischte Geschiebeführungaus; d. h. zu den nordischen tritt eine beträchtliche Anzahl südlicher, einheimischer Geschiebe(Milehquarze, Kieselschiefer usw.). Auch dieses Ver­hältnis ist in der Signatur zum Ausdruck gebracht. Endlich wird durch Ringel, liegende und stehende Kreuze für Kies, kleine und große Geschiebe die Mengung der verschiedenen Bestandteile gekenn­zeichnet. Die Hochflächensande enthalten meist kiesige Bestand­teile und Steine, die Kopfgröße nicht überschreiten. Nur in der Nähe der Endmoränen und in ihrem Hinterlande pflegen sich auch Blöcke einzustellen, die Kopfgröße überschreiten. Auf der Hoch­flächeninsel südlich von Muckwar findet sich sogar ein trotz der an ihm vorgenommenen Sprengversuche noch etwa 5 cbm fassender Block. Derartige Blöcke können unmöglich durch Schmelzwasser, sondern nur durch das Eis unmittelbar an ihre heutige Stelle gebracht worden sein.

Die Mächtigkeit der Hochflächensande beträgt 14 m und mehr.

d) Der jungglaziale Hochflächenkies(0g). Am Nord­rande der Hochfläche zwischen Jauer und Ressen, ferner an der Chaussee: zwischen Alt-Döbern und Pritzen nehmen die kiesigen Bestandteile in den Hochflächensanden an mehreren Punkten derart zu, daß ziemlich mächtige Kieslager entstehen. Diese Kiese unter­scheiden sich von den oben beschriebenen einheimischen Schottern