Beschreibung der einzelnen Grubenaufschlüsse 29
Nach S stieg die Flözoberfläche auf einer größeren Strecke stark an. Auf einer das Flöz überlagernden dünnen Tonbank setzten sich die auf dieser schiefen Ebene lagernden Sande am 15.Juli 1910 während des Baggerbetriebes in Bewegung und eine Masse von etwa 50000 cbm wanderte mit Schienengleisen und Baggern in die Tiefe. Oben am Hange entstand eine lange, steile Abrißwunde im Berge und am Hange selbst wurde die Masse in der seltsamsten Weise zerrüttet, überschoben und es entstanden zahlreiche Stalfelbrüche und Grabeneinsenkungen.
4. Tagebau Anna Mathilde, südlicher Teil Der Tagebau begann im S am Hochflächenrande bei der Kreuzung der Eisenbahnen von Senftenberg nach Cottbus und Lübbenau und rückte immer weiter‘ nach N vor. Jetzt sind die südlichen zwei Drittel vollständig verkippt. Die Lagerungsverhällmisse des südlichen Teiles am Rande des Urstromtales sind im folgenden Profile. 5. dargestellt. Das Oberflöz endet am Talrande durch Erosion. Über dem
Abb. 5. Nordseite
Kohle Ton„. Kies Talsand Abschlämmassen Midcümn ‚ Alt. Diluv. Jüng. Diluv. Alluvium
Maßstab 1: 2500
Flöze lagerte zunächst eine dünne Schicht von tertiärem Ton, die. infolge ihrer geneigten Lage starke Rutschungen beim Abtragen der Decke veranlaßte. Über dem Ton folgten dann bis 10m interglaziale Kiese, die im benachbarten Tagebau Matador noch mächtiger wurden. In ihnen waren:linsenförmige Partien zu einem festen Eisensandstein(Limonitsandstein) verkittet.
In der Nähe des Südrandes fanden sich in der Kohlenoberfläche zwei parallel nach SO laufende schnurgerade, mit dem weißen Ton der Hangendschicht ausgefüllte, nach unten sich verengende, oben 3m hreite und bis zu 3m, tiefe Gräben; die offenbar bald nach der Bildung des Flözes durch fließendes Wasser erzeugle, mit dem fetten ungeschichteten Tone ausgefüllte Bachläufe im alten Waldmoor darstellen(Abb. 6).
Abb. 6.
Im nördlichen Teile dieses Tagebaues werden die Verhältnisse viel verwickelter. Schon das Liegende des: Oberflözes wird uneben, steigt in Wellen auf uni ab und seine Oberfläche wiederholt diese Unebenheit in verstärktem Maße infolge mehrerer von NW nach SO verlaufender Überschiebungen, auf denen der hangende Kohlenflügel jedesmal hoch emporragt, um dahinter ebenso rasch wieder einzusinken. Die erste dieser Überschiebungen liegt 500, die zweite 700 m östlich der Baracke zwischen Rauno und Sedlitz ; die dritte und vierte folgen südlich und südöstlich der Baracke von Sedlitz und bedingen im Tagebau das treppenförmige Wiedererscheinen von Ton, der in allen Fällen die Gleitfläche der Überschiebungen zu bilden scheint.